Landsberg, Pr. Eylau – Markt Nr. 44

Die beiden folgenden Bilder stammen aus einer Dokumentation der Häuser von Landsberg und ihren Bewohnern, die von Manfred Groß erstellt wurde.

Landsberg_Markt 001 (2)Ganz links das Geschäft des Kaufmanns Wilhelm Liedtke, der ursprünglich aus Allenburg im Kreis Wehlau stammt. Vor 1920 wurden Haus Nr. 40 und 41 zu einem großen Doppelhaus zusammengelegt.

Landsberg_Markt_44

Das Haus Nr.44 mit der vorgesetzten Fassade im Kolonialstil existiert nicht mehr. Dieses Haus ‚hatte der Stadtkämmerer Pfeiffer im Jahre 1790 auf einer wüsten Stelle als Mälzenbräuerhaus bauen lassen‘. In den Taufeinträgen seiner Kinder wird Carl Pfeiffer zunächst als ‚Stadtkämmerer und Servis-Rendant‚ bezeichnet.  Seine erste Ehefrau Regina Charlotta Eggert muss bereits vor Okober 1784 verstorben sein. Am 14. Oktober 1784 heiratet Carl Pfeiffer – inzwischen 36 Jahre alt und auch Rathsverwandter in Landsberg – Anna Lowisa Kaehler, eine Tochter des Stadtkämmerers und Rathsverwandten Joachim Kaehler aus Friedland. Am 8.7.1785 wird Tochter Juliana Elisabeth Pfeiffer und am 10.3.1792 Tochter Augustina Friederica geboren. Im Taufeintrag des Sohnes Otto Ludwig Ehregott Pfeiffer, der am 12.2.1794 in Landsberg zur Welt kommt und am 21. Februar getauft wird, wird Carl Pfeiffer als ‚hiesiger Policey-Bürgermeister und Hospital Cassen-Rendant‚ bezeichnet – im Taufeintrag des Sohnes Johann Ernst Benjamin im Dezember 1796 als ‚Policey-Bürgermeister, Pupillar und Hospital-Vorsteher‘.

Carl Pfeiffer verstirbt in Landsberg vor 1808 – am 28.2.1808 heiratet seine Witwe in Eichhorn den dortigen Pfarrer Johann Emanuel Schiemann. Vermutlich wird das Haus am Markt nach dem Umzug der Witwe Pfeiffer nach Eichhorn verkauft worden sein. Als weitere Besitzer bzw. Bewohner des Hauses nennt Manfred Groß zunächst Herrn Ribbentrop, der als ‚Regierungs-Assesor und Stadtrichter‚ im KB Landsberg ab 1811 mehrfach unter den Taufpaten genannt wird. 1841 befand sich im Erdgeschoss des Hauses das Stadtgericht, die obere Etage bewohnte der Stadtrichter Ludwig Amandus Steiner. 1879 gehörte das Haus lt. Manfred Groß dem Kaufmann Theodor Kischke und dessen Schwiegersohn Kaufmann Zander, später der Familie Wichert, die darin ein Hotel betrieb.

Am 28. Februar 1929 fiel das Haus Nr. 44 einem Feuer zum Opfer, wurde jedoch wieder aufgebaut. Im 2. Weltkrieg wurde es leider endgültig vernichtet.

Landsberg_HäuserzeileDie heutige Häuserzeile am Markt (Google Street View)

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