Quellen-Verwirrung

Diese unglaubliche Geschichte wurde mir von einem Forscher-Kollegen zugesandt, dessen Vorfahren ebenfalls im Kreis Pr. Eylau, Ostpreußen, lebten. Er schreibt:

‚Vor etwa zehn Jahren wertete ich für meine Vorfahrenforschung auch die Fotoalben meiner Eltern aus und stieß auf das beiliegende Foto. Natürlich übernahm ich diese Daten in meine Datei. (Meine Großmutter war in 2. Ehe mit einem Gustav Blädtke verheiratet.) 

blaedtke-elisabeth-grab-1

Einige Jahre später hatte ich die Gelegenheit, mit einer Nichte der Elisabeth Blädtke zu sprechen. Als ich aber den Mädchennamen „Auch“ erwähnte, ohne den Grabstein selbst zu nennen, sagte sie mir wörtlich: „Vor diesem Grabsten stand ich auch. Der Name Auch ist falsch. In Wirklichkeit hieß sie (auch) Blädtke.“ Weiter berichtete sie mir, wie es dazu gekommen war. Der Steinmetz fragt die persönlichen Daten der Verstorbenen ab: Vorname: Elisabeth, Nachname: Blädtke, Mädchenname: a(A)uch.

Darum, lieber Familienforscher, trau‘ keiner Sekundärquelle, aber begegne auch den Primärquellen mit einer gesunden Portion Misstrauen.

Nachdem ich nun gestern die Geburts- und Heiratsurkunde runtergeladen hatte, musste ich feststellen, dass das Geburtsdatum von Elisabeth Blädtke auf beiden Urkunden nicht identisch ist mit dem auf dem Stein.

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Hat die Familie Blädtke nun zweiundsiebzigmal Elisabeths Geburtstag zwei Tage zu früh gefeiert oder hat sich der Standesbeamte geirrt. …? Fragen über Fragen. Letztendlich können wir nicht sagen, welches Datum richtig ist, denn wir waren ja nicht dabei.:-)‘

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5 Antworten zu Quellen-Verwirrung

  1. What an awesome story about how the wrong name came to be on the grave-marker!

  2. Irmi Gegner-Sünkler sagt:

    Yes, Cathy, unbelievable – and there may be more gravestones like this one around the world 🙂

  3. AGull sagt:

    Der 04.09.1886 war ein Samstag! Kenne das „Problem“ von meinem Vater, der an einem Sonntag (21.12.) geboren wurde. Am Montag, 22.12. erfolgte die Eintragung der Geburt, allerdings mit dem Tag der Meldung.

  4. Gerrit Hellfaier sagt:

    Hallo Irmi,

    vielen Dank für diese lustige Geschichte.

    Wir sind in meiner Kindheit jedes Jahr am 30.12. zu meiner Oma gefahren und haben mit ihr Geburtstag gefeiert. Was sich am Silvesterabend oft nachteilig auf weitere Vorhaben auswirkte.

    Erst jetzt, 20 Jahre nach ihrem Tod, halte ich die Geburtsurkunde in den Händen: Geburtsdatum 29.12. 🙂 Und sie hieß auch nicht Ruth Anna, sondern Ruth-Christel… …und sie war unehelich geboren und erhielt den Nachnamen, nach diesem ich unzählige Stunden forschte, erst mit 11 Jahren.

    Und, um den obigen Merksatz zu ergänzen: Liebe Familienforscher, nehmt die zahllosen „wahren Familienerzählungen“ als das was sie sind… …nämlich Geschichten.

    VG

    Gerrit

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