Die Mühle in Gr. Peisten

Die Mühle in Gr. Peisten spielt im Leben meiner Vorfahren mehrfach  eine bedeutende Rolle:

  • bereits um 1830 arbeitet mein Ur-Ur-Ur-Großvater Friedrich Westphal dort als Müllergesell – später wird er Besitzer dieser Mühle und stirbt dort im April 1849. Sein Sterbeeintrag lautet: ‚den 12.4.1849  um 8 Uhr morgens starb in Gr. Peisten Friedrich Westphal, Mühlenbesitzer, 69 Jahre alt, an der Entkräftung. Er hinterläßt 4 Söhne und 3 Töchter
  • auch mein Ur-Ur-Ur-Großvater CARL Sigismund Ankermann wird um 1830 als Müller dieser Mühle genannt
  • seine Tochter (meine Ur-Ur-Großmutter JOHANNA Louise Tugendreich Ankermann) wird 1830  in dieser Mühle geboren und nach ihrer Eheschließung mit Johann CARL Westphal (Sohn des o.a. Friedrich), der die Mühle nach dem Tod des Vaters  weiterführt, kommen auch ihre ersten eigenen Kinder in der Mühle zur Welt.

Die Mühle existiert noch bei meinem Besuch im Sommer 2004 – wir entdeckten sie schon von weitem vom Auto aus …

Beim Näherkommen wurde deutlich, dass sie irgendwann einmal durch einen Brand sehr zerstört worden sein musste. Später fand ich  in einem Kreisblatt von Pr. Eylau einen Bericht über diesen Mühlenbrand. Dieser Bericht stammt von  Erich Bortz, der in seinen ‚Erinnerungen an das alte Landsberg‘ auch von dem Brand in Gr. Peisten um 1920 erzählt:

    ‚An diesem Abend war ich kurz vor dem Ausbruch des Feuers an der Mühle vorbeigekommen, als es Feueralarm gab. ‚De Mähl brennt!‘ Es gab in Peisten nur eine Handdruckspritze, die gerade im Park zum Auspumpen des Zierteiches benutzt wurde. Zusammen mit dem Gärtner Bomke, seinem Lehrling und noch einigen Männern haben wir die Spritze die einigen hundert Meter zur Mühle gezogen und geschoben und fingen an zu löschen. Nach etwa 15 Minuten kam die Landsberger Feuerwehr angeprescht und übernahm die Löscharbeiten. Zu retten war aber nicht mehr viel.

    Durch ein heißgelaufenes Lager war ein Treibriemen in der 3. Etage – die Mühle hatte 5 Etagen – in Brand geraten, und im Nu sprang das Feuer auf die anderen zwei Etagen über, so daß drei Etagen gleichzeitig brannten. – Nach Beendigung der Löscharbeiten wurden alle Helfer einschließlich der Landsberger Feuerwehr von Herrn Strüvy1 reichlich „belöscht“.  (Kreisblatt Pr. Eylau Nr. 69/1999)

    1 damaliger Besitzer des Guts Gr. Peisten

Ein Foto der intakten Mühle hatte noch nie gesehen, deshalb freue ich mich sehr, dass mir nun eines zugesandt wurde!

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Eine Antwort zu Die Mühle in Gr. Peisten

  1. Liebe Irmi,

    vielen lieben Dank für diese interessante Geschichte, hat mir Spass gemacht sie zu lesen und da ich auch ein Bildliebhaber(in) bin – gefällt mir sehr, dass Sie die Möglichkeit hatten, dem Leser anhand der Mühle (alt und neu) das Gefühl zu geben, dass er sie auf der Reise in die Vergangenheit des Gebäudes begleitet. So ähnlich wie ihre Seite stelle ich mir ja später mal meine eigene vor. Bisher fummele ich aber noch schwer an der Seite mit meinem Vorfahrenbäumchen und versuche nicht daran zu verzweifeln. 😉 Gottseidank bin ich in einem guten Forum aufgehoben, so dass ich da immer wieder aufgebaut werde, wenn mir mal der Geduldsfaden reißt. Übrigens, dass ich mich so für die Mühlengeschichte interessiert habe, liegt an der zufälligen Übereinstimmung des Nachnamens Westphal mit einer guten Freundin von mir, deren Vorfahren auch Mühlenbesitzer waren… 😉
    Liebe Grüße aus Berlin
    von Sylke

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