Eigentlich gibt es sehr viel mehr zu erzählen über dieses kleine Dorf in Natangen, das schon seit mehr als 600 Jahren existiert, hier ein kleiner Abriss der Geschichte ….
Das Dorf Woymanns (früher Weymannsdorf oder Weßmannsdorf – heute Wojmany) wird bereits um 1335-1340 – nicht weit von Landsberg entfernt – als deutsches Zinsbauerndorf gegründet. Auf der von Martin Rousselle erstellten Karte zur Besiedelung des Kreises Pr. Eylau um 1450 wird auch Woymanns bereits angezeigt. 1520 wird das Dorf – im sogenannten ‚Reiterkrieg‚ – vollkommen zerstört. Es wird neu gegründet und gerät anschließend bald in adlige Abhängigkeit.
1585 ist Woymanns im Besitz des Hans Jacob Erbtruchseßen und Freiherrn von Waldburg, dem auch die Stadt Landsberg (darunter 4 Pfarrhuben) – Wildenhoff und Canditten (darunter 4 Pfarrhuben) gehören.
Derer von der Herrschafft und
Adell Gütter
Ausschnitt aus der „Schrötterschen Landesaufnahme“
Zu den größten Grundbesitzern Natangens gehört die Familie von Tettau. Ihr gehören über lange Zeit viele Dörfern und Güterkomplexe dieser Gegend.
Georg Abel von Tettau (1618- 1677) ist 1644 – allein im Amt Pr. Eylau – im Besitz von mehr als 414 Huben. „Den Grundbesitz, welcher ihm aus dem väterlichen Nachlass zugefallen war, die Tolkser und die Sieslacker Güter, hat Georg Abel sehr bedeutend, theils durch Erbschaft, theils durch Ankauf, vermehrt.“ Durch seine Eheschließung mit Catharina Barbara von Lehndorff, der einzigen Tochter Hans von Lehndorffs, gelangt auch die Begüterung Worienen zu der damals auch Glomsienen, Dörsen, Polassen, Saagen, Müggen, das Kirchdorf Eichhorn und Worglitten gehören (zusammen 172 Hufen 19 1/2 Morgen) nach dem Tod des Schwiegervaters an Georg Abel von Tettau.
Und auch Bandels, Wokellen, Kohsten, Woymanns und Schönwiese gelangen in seinen Besitz.
Nach Georg von Abels Tod fallen u.a. Wokellen und Woymanns an seinen Sohn Abel von Tettau (*1650 in Königsberg). „Die Wokellenschen Güter vergrößerte Abel durch das am 10. Juni 1681 von ihm für 5000 fl. dazu gekaufte, am 30 Juni 1690 ihm zu adlichen Rechten verliehene Vorwerk Tapperlauken, wobei der Gesammtflächeninhalt der Güter auf 80 Hufen zu stehen kam. – Am 3. Juni 1692 erkaufte er zu Königsberg von dem Kammerherrn Hans v. Kreytzen die Klein-Steegenschen Güter . . . In Folge dieser Erwerbung war der Besitzstand Abels nachstehender:
1. im Amte Pr. Eylau 40 Hufen zu Schönwiese, 11 Hufen 22 Morgen zu Wokellen, 20 Hufen zu Woymans, 7 Hufen zu Tapperlauken oder Zipperken, 80 Hufen zu Blumstein, 6 Hufen zu Klein-Steegen, zusammen 172 Hufen 22 Morgen.
2. im Amte Brandenburg 2 Hufen zu Guttenfeld sowie Wikelsdorf.“
(Quelle: Wilhelm Johann Albert Freiherr von Tettau, Urkundliche Geschichte der Tettauschen Familie in den Zweigen Tettau und Kinsky; Berlin 1878; Seite 297)
Wie alle Begüterungen und ihre Vorwerke wird auch Woymanns von Arrendatoren bewirtschaftet. Im 18. Jahrhundert gehören zu diesen:
- George Schultz – etwa 1723-1726
- Michel Dieterich – um 1730
- Friedrich Michaelis – um 1740
- mein Vorfahre Johann Wilhelm Hellwich – etwa 1746-1748
Einige weitere Informationen:
- Woymanns gehört zum Kirchspiel Landsberg – Wokellen zum Kirchspiel Eichhorn
- bis 1820 bleibt das Dorf Woymanns in adliger Abhängigkeit
- 1846 existiert in Woymanns neben dem Dorf mit 8 Wohnhäusern und 68 Einwohnern das adlige Vorwerk von Wokellen mit 3 Wohngebäuden und 72 Bewohnern.
- um 1870 wird Woymanns als selbständiges Rittergut bezeichnet
- 1879 heißt der Besitzer Franz Braun – 1889 Heinrich Laue
- Heinrich Laue betreibt in Woymanns Rinder– und Pferdezucht
- 1920 wird der Gutsbezirk aufgelöst – Woymanns wird Ortsteil der Gemeinde Schönwiese
- 1929 heißt der Eigentümer des Guts Curt Migge
- 1931 Verkauf des Guts zwecks Aufsiedelung – Woymanns wird wieder Bauerndorf