Immer wieder …

… erlebe ich im Kontakt mit anderen Familienforschern, dass viele so gar kein Interesse daran haben, sich auch mit den historischen Hintergründen und den Lebensumständen ihrer Vorfahren zu beschäftigen. Viele Ahnenforscher sind offenbar  reine ‚Sammler‚, die ausschließlich  darauf aus sind, ihren ‚Ahnenbestand‚ stetig – und möglichst rasch – zu erweitern und mit Namen und Daten zu ergänzen. Mit Stolz berichten sie dann von ihrer ‚Ahnen-Datenbank‘, die nun schon wieder angewachsen sei und mittlerweile …tausend Personen umfasse.

Das kann ich überhaupt nicht begreifen. Mir selbst macht das keinen Spaß. Meine Vorfahren sind für mich keine Kékulé-Nummern, sondern lebendige Menschen, die – egal ob um 1700 in einem kleinen Ort Ostpreussen, um 1800 in der Nähe von Torgau oder um 1900 in Bremen-Rönnebeck –  Freud und Leid erlebten und ihr Schicksal meistern mussten.

Ich möchte wissen, wie die Umgebung aussah, in der meine Ahnen lebten und mit welchen Schicksalsschlägen und Hindernissen sie fertig werden mussten. Ich wühle in meinen Büchern, um zu erfahren, wie es um 1700 mit der ärztlichen Versorgung in Pr. Eylau bestellt war – oder um herauszufinden, ob es Johannes Schaumlöffel in Züschen wohl möglich war, seine Großeltern mit dem Fahrrad zu besuchen … Ich versuche – anhand der vorhanden Fakten – Biographien meiner Vorfahren zu erstellen, um ihren Lebensweg nachvollziehen zu können.

All das gehört für mich dazu, wenn ich mich mit der Erforschung meiner Ahnen beschäftige. Ein wenig werden sie dann wieder lebendig.

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