Die Liebe ist starck wie der Todt …

Noch ein Kirchenbucheintrag, der ein wenig aus dem Rahmen fällt …

In der Löbenichter Kirche zu Königsberg findet am 4. Januar 1711 eine ganz besondere Hochzeit statt …

Der ehrbare und geachtete ‚Toback-Spinner‘ Christian Groß heiratet die ehr- und tugendsame Maria, Witwe des ‚auffm Sackheim‚ verstorbenen Wasserfahrers David Paulowski.

Das Besondere an dieser Eheschließung ist der extreme Altersunterschied der Brautleute!

Der Pfarrer notiert: ‚Der Bräutigam mag kaum 20 Jahr zurück geleget haben, die Braut hingegen ist gern 70 Jahr alt, decrepita, gibbosa, edentula immo depontana (altersschwach, bucklig, zahnlos und mittellos.‘

Vor der Eheschließung hat sich der Pfarrer 0ffenbar mehrfach mit den Brautleuten unterhalten und seine Bedenken kund getan – aber letztlich zeigt er doch Verständnis für die Entscheidung der beiden, denn er setzt hinzu; ‚Sind beide als meine Beicht-Kinder genug vermahnet und ihrer ungleichen Verehligung wegen erinnert worden.

Die Liebe ist starck wie der Todt!!

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2 Antworten zu Die Liebe ist starck wie der Todt …

  1. Margret Ott sagt:

    Hallo Irmi, mit Hilfe der FB Gruppe Kirchenbuchlatein konnten wir entziffern: decrepito, =gebrechlich, gibbosa =buckelig, edentula =zahnlos und „depondana“ = untergewichtig, abgemagert (von pondus = Gewicht). Viele Grüße und danke für die immer interessanten Beiträge! Margret Ott

  2. Günter Konzelmann sagt:

    Jakobus 1 Vers 27 Die Art Anbetung, die vom Standpunkt unseres Gottes und Vaters aus rein und makellos ist, sieht so aus: nach Waisenkindern und Witwen in ihrer Not zu sehen und unbefleckt von der Welt zu bleiben.

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