In Erinnerung ….

… an meinen Vater, der im Februar 1985 in Bremen-Blumenthal starb. Ich kann kaum glauben, daß er nun schon 22 Jahre tot ist! Er hat während der letzten Monate seines Lebens furchtbar leiden müssen, weil er sehr starke Schmerzen hatte – die vom Arzt verordneten Medikamente reichten nicht aus, um ihm diese Schmerzen zu nehmen. Es tat schrecklich weh, ihn so leiden zu sehen.

Was bleibt, ist die Erinnerung an ihn – er war ein sehr lieber, geduldiger, verständnisvoller Vater, an vielem interessiert, spontan und begeisterungsfähig. Er liebte seinen Garten, Fußball, Kreuzworträtsel – und auf ganz besondere Weise liebte er sein Enkelkind, meinen Sohn Hendrik. Er selbst hatte sich immer einen Sohn gewünscht, bekam aber „nur“ zwei Töchter (darunter scheint er manchmal wirklich gelitten zu haben).

Ich erinnere mich daran, daß er mich als Kind oft mit zum Fußballplatz nahm (die Begeisterung für Fußball ist bei mir geblieben) – ich erinnere mich ans Federballspielen auf der Straße vor unserem Haus – an „Fahrten ins Blaue“ in unserem ersten Auto, einem klitzekleinen Renault – an seine eigenen kleinen Weihnachtsgeschenke, die er als Überraschung für alle bereithielt – an Tüten mit Lakritz, die meine Schwester und ich oft von ihm bekamen – an seine Einstellung „Hauptsache, die Kinder sind gesund“, wenn irgendwas Unangenehmes geschehen war …..

Es gibt auch andere Erinnerungen, aber damit scheint es so zu sein wie bei Geburtsschmerzen – zurück bleibt das Schöne.

Dieser Beitrag wurde unter Tagebuch abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu In Erinnerung ….

  1. Andreas sagt:

    Hallo Irmi,
    ich habe deinen Bericht über deinen Vater mit viel Verständnis gelesen, es tut mir sehr leid.
    Im Juni waren es nun 18 Jahre, dass mein Vater auf dem Weg zur Arbeit einen Autounfall hatte und mit erst 48 Jahren starb. In zwei Jahren bin ich nun genauso alt, und das ist ein ganz merkwürdiges Gefühl. Ich weiß erst jetzt, dass er gar nicht (wie man als Kind immer über die Eltern denkt) „alt“ war, sondern WIE JUNG er wirklich erst bei seinem Tod war. Das macht einen sehr nachdenklich. Es zeigt mir, dass die Menschen zwar äußerlich altern, aber im innern bleibt man immer derselbe. Das merke ich jedes Mal, wenn ich alte Klassenfotos ansehe. Man sieht in dem Moment nicht die „Kinder“ auf dem Foto, sondern SEINESGLEICHEN. Man sieht vielleicht sogar ganz verliebt auf seine ehemalige Jugendliebe. Kinder sind es nur FÜR ANDERE.
    Damit will ich nur sagen: Die äußerliche Hülle sagt gar nichts aus, der eigentliche Mensch ist nicht unser Körper, sondern ist IN UNS und lebt auch nach dem Tod weiter, auf welche Weise auch immer.

    Viele Grüße
    Andreas

Schreibe eine Antwort zu AndreasAntwort abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.