1810 – Brief der damaligen Schulzen von Pr. Eylau an den König

Auszüge aus einem Brief, den ich im GstPK entdeckte. Die damaligen Schulzen von Pr. Eylau schreiben im Februar 1810 an den König …

Allerduchlauchigster Großmächtigster König,
Allergnädigster König und Herr!

Wie sehr die Gegend um Pr. Eylau durch die im Februar 1807 im letzten Kriege angefallenen Schlachten mitgenommen, ist Eurer Königlichen Majestät nur zu genau bekannt. Es war hier der Schauplatz der fürchterlichsten Scenen, die man sich nur denkt; Rußen und Franzosen plünderten so lange sie nur fanden und ließen uns nichts als das Leben. Aber dieses ohne Mittel zur Unterhaltung desselben ist viel schrecklicher als todt seyn. In dieser Lage befanden wir uns gleich nach der Schlacht. Durch Plünderung von allem und auch von Kleidung entblößt irrten wir ohne Nahrung mit einem siechen Körper umher; unsere Wohnungen waren größtenteils durch die Hand des Feindes zerstört; und wir müßten nun dem traurigen Los, den Hungertod zu sterben, mit wankenden Schritten entgegen gehen, wenn nicht Eurer Königlichen Majestät landesväterliche Huld unf Gnade durch Mehl und Brodtgetreide diesem Uebel Schranken gesetzt hätten …

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