Patrimonalgerichte

Patrimonialgerichte waren die in Preußen und anderen Teilen Deutschlands bis Mitte des 19. Jahrhunderts bestehenden Gerichte der adligen Grundherren, die jeweils eine eigene Gerichtsbarkeit hatten. Die Gerichtsbarkeit war an den Besitz eines Gutes (patrimonium) gebunden. Der Grundherr (z. B. Besitzer eines Ritterguts) war damit Gerichtsherr‚. (Quelle: Wikipedia)

All diese Privatgerichte sind jedoch der Obergerichtsbarkeit des Staates untergeordnet. Im Bezirk des Oberlandes-Gerichts von Königsberg gibt es im Jahre 1837 insgesamt 738 Patrimonalgerichte – 14 größere und 724 kleinere. In der Regel ist die Gerichtsbarkeit beschränkt auf Zivilsachen und ’nur Verbrechen, auf welche die Gesetze höchstens 14tägiges Gefängniß  oder Strafarbeit, oder bis 5 Thaler Geldstrafe verordnen, und außerdem die nach dem Gesetz vom 7. Juni 1821 zu untersuchenden Holzdiebstähle unterliegen der Kompetenz der Patrimonal-Gerichte‘ (S. 112) .

Mich selbst interessieren – aufgrund der Geschichte meiner Vorfahren – besonders die Patrimonalgerichte von Gr. Peisten, Wildenhof und Worienen. Den nachfolgenden Zusammenstellungen kann man entnehmen, welche Orte zum jeweiligen Gerichtsbezirk gehören und welcher Art die Prozesse waren, die dort 1837 verhandelt wurden.

Die gutsuntertänigen Bewohner konnten froh sein, wenn sein, wenn sie einem Gutsherrn unterstanden, der ihnen freundlich gesonnen war. Es gibt – auch im Gebiet des Kreises Pr. Eylau – viele Beispiele dafür, dass manche Gutsbesitzer ihre Macht schändlich ausnutzten. Auch in dem Bericht von Helmut Ramm über das Leben der Bauern in Albrechtsdorf und Umgebung ist darüber einiges nachzulesen.

Gefunden habe ich diese Auflistungen in dem Buch: ‚Beiträge zur Geschichte der bestehenden Gerichtsverfassung und der neusten Resultate der Justizverwaltung in dem Preussischen Staate‘; Herausgeber: W.F.C. Starke, Geheimer Ober-Justiz-Rath; Berlin 1839. Hier in digitalisierter Form einzusehen.

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