Der Name Goebel im Kirchenbuch von Eichhorn, Pr. Eylau

Der Name (Goebel) ist im ganzen Osten häufig‚ heißt es in der Kartei Quassowski auf Seite 242 der Zusammenstellung der mit ‚G‘ beginnenden Familiennnamen. Es folgen mehrere Seiten mit Hinweisen auf Namensvorkommen.

Im Kirchspiel Eichhorn, Pr. Eylau allerdings taucht der Name Goebel nur selten auf. Bemerkenswert ist, dass die wenigen Personen, die vor 1800 im Kirchspiel Eichhorn leben bzw. unter den Paten genannt werden, nie zu den ‚einfachen Leuten‘ gehören, sondern fast immer wichtige Ämter bekleiden. Folgende Personen namens Goebel werden bis 1800 im Eichhorner Kirchenbuch aufgeführt:

  • Anna Elisabeth Goebel – um 1750 bis 1760 als Ehefrau des Eichhorner Pastors Johann Christian Fuhrmann
  • Daniel Goebel – 1750 Bürgermeister in Marienwerder (als Pate eines Kindes der o.g. Anna Elisabeth Goebel
  • Johann Jacob Goebel – 1762 u. 1763 Amtmann in Worienen (1762 als Pate einer Tochter des Eichhorner Organisten Christoph Albrecht Altroggen und als Pate einer Tochter des in Worienen lebenden Bräuers Christoph Werner – 1763 als Pate in Eichhorn bei einer Tochter von Georg Schulz, Hofmann in Dörsen, gemeinsam mit Hauptmann Carl Friedrich von Bredow, dem damaligen Erbherrn von Worienen)
  • Ernst Gottlieb Goebel – 1781 Schreiber in Gallehnen – heiratet am 2.7.1781  in Eichhorn Charlotta Louisa Behrendt, eine Tochter des bereits verstorbenen Gutsbesitzers von Salwarschienen August Theodor Behrendt
  • Johann Goebel, Administrator in Bundien – 1789 als Pate in Eichhorn bei der Taufe einer Tochter des Eichhorner Rektors Johann Michael Breesz
  • Friedrich Goebel – 1790 Gutsbesitzer in Gallehnen

 H(err) Amtmann Goebel in Worienen – KB Eichhorn – 1762

Die unter 4. genannte Patin Maria Gegnerin, ‚Gärtniererfr(au) Worienen‚ ist meine direkte Vorfahrin Maria Gegner, geb.Dorsch. Sie wird am 23.12.1721 in Eichhorn geboren und heiratet 1742 in Eichhorn meinen Urgroßvater 5. Grades, den Gärtenierer (Kunstgärtner) Michael Gegner.

In Band 2 des Deutschen Geschlechterbuchs ist eine Stammfolge des ostpreußischen Geschlechts Goebel abgedruckt. Auf Seite 142 ist zu lesen ‚Ostpreußisches Geschlecht, das in der Person des Heinrich Goebel 1489 mit dem Hochmeister des Deutschen Ordens Johann von Tieffen vom Rhein nach Preußen, und durch dessen Sohn Johann Goebel, 1511 im Gefolge des letzten Hochmeisters Markgrafen Albrecht von Brandenburg, nach Königsberg kam. Es wird von da ab den Königsberger Stadtgeschlechtern zugezählt und wird ihm das Prädicat: antiqua et praelata, beigelegt. Schon die nächsten Nachkommen des genannten Johann Goebel treten als Gelehrte und als höhere Staatsbeamte hervor und bekleideten auch städtische Ehrenämter.‘

Von 1752 bis 1819 gehört das Gebiet des späteren Kreises Pr. Eylau – also auch Eichhorn und Worienen – zum Amt Brandenburg. Amtmann des Amtes Brandenburg ist von Beginn an Johann Jacob Goebel. Er verstirbt im Januar des Jahre 1767 in Brandenburg und hinterlässt seine Witwe Maria Charlotte geb. Karstädt, die sich in zweiter Ehe mit Gottfried Sigismund Hamilton vermählt, dem Sohn des Oberamtmanns Hamilton zu Palmnicken.

Dieser Johann Jacob Goebel ist also wohl identisch mit dem in Worienen genannten Amtmann Johann Jacob Goebel und vermutlich der im Geschlechterbuch unter Nr. 11 genannte Sohn des Johann Christoph Goebel, Erbherr auf Rauschnick.

Auf Seite 71 des wunderschönen Buches von Dr. Wulf Wagner ‚Die Güter des Kreises Heiligenbeil‘ finde ich einen weiteren Hinweis zur Familie: ‚Luise Charlotte Rehge, geb. Grunau, Witwe des Generalpächters des Amtes Balga, heiratet im Oktober 1749 den einstigen Amtsschreiber Christoph Reinhold Goebel, dessen Brüder Amtmänner zu Kobbelbude und Brandenburg waren.‘

Ab 1756 heißt auch der Amtmann im Amt Pr. Eylau Goebel – Gottlieb Gottfried Goebel wird Nachfolger des Amtmanns Ankermann. Gottlieb Gottfried Goebel übt dieses Amt bis 1774 aus und wird dann von Theodor Kirstein abgelöst. Dieser Gottlieb Gottfried ist vermutlich der unter Nr. 6 aufgeführte Sohn des Johann Christoph Goebel, von dem es im Dtsch. Geschlechterbuch nur heißt, dass er 1756 noch lebt.

 

 

 

 

 

 

 

Auszüge aus dem Dtsch. Geschlechterbuch Bd.2

 

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.