Ab und zu findet man in den Kirchenbüchern Einträge, die ein wenig ‚aus dem Rahmen fallen‘ – wie der nachfolgende Eintrag aus dem Kirchenbuch von Klein Dexen, Kreis Pr. Eylau, der dort im Jahre 1776 verzeichnet ist:
Ein Mulatte aus den holländischen Plantagen bey Surinam, der nach Sodehnen gegeben worden, wurde nachdem er mit den hiesigen Catechiemenen unterrichtet, am 19ten Sonntage p. Trinit. den 10ten October nach abgelegtem Glaubens Bekenntnisse vor der Einsegnung getauffet, Christoph Gottlieb genennet und hernach zugleich mit den übrigen Kindern confimieret.
Die Zeugen seiner Taufe waren:
- Johann Reuter W(irth) aus Pompeken (=Pompicken)
- Michael Dreger — —-
- Henrich Kroll — aus Roditten
- Michael Kempf — — (die 4 Dexenschen Kirchenväter)
- Fr. Sophia Charlotta Meußin, Pfarrerin
- Fr. Eleonore Wilhelmine Elldit, Organist in Dexen
- Sodehnen war ehemals ein kleines prußisches Dorf, das damals Zudainen hieß
- 1559 verliehen an Sigmund Abramowsky
- 1577 Bestätigung dieser Verleihung durch Herzog Albrecht Friedrich
- 1636 ist Sodehnen im Besitz von Thomas Abramowsky und dessen Vettern
- im April 1636 verpfändet Kurfürst Georg Wilhelm das Gut Sodehnen wegen geliehenen Geldes an Wolf Heinrich Truchseß von Waldberg auf Wildenhoff
- seit 1656 im Besitz der Grafen von Schwerin auf Wildenhoff – 1717 verwaltet vom ‚Burggrafen‘ Friedrich Seel – 1751 Übergabe an dessen Sohn gleichen Namens
- 1777 gehört das Gut dem Kaufmann Johann Friedrich Weyland in Königsberg
- Am 20.3.1777 Verkauf an Fabian Abraham von Braxein, den Gutsherren von Tharau
- Noch 1785 zu Tharau gehörig; Kirche in Kl. Dexen