Der ‚verschollene‘ Heinrich Kröger

Bis zum Ende seines Lebens hat Dr. Heinrich Christoph Kröger (Vetter meiner Mutter – mein ‚Onkel Heinz‘) alles nur Erdenkliche versucht, um die Identität und den Verbleib seines Urgroßvaters – meines Ur-Urgroßvaters – Heinrich Kröger zu klären. Leider gelang ihm das nicht.

Ich möchte es auch noch einmal versuchen! Bekannt sind folgende Fakten:

  • Am 4. März 1857 wird in Bremen-Lüssum Heinrich Schaumlöffel geboren – als unehelicher Sohn von Anna Lisette Schaumlöffel (1830-1865).
  • Nach dem Tod der Mutter wächst er zunächst bei den Großeltern – nach deren Tod bei einem Bruder der Mutter auf.
  • Von Kindheit an wird er nicht Heinrich Schaumlöffel, sondern Heinrich Kröger genannt – auch seine Ehefrau und seine Kinder verwenden später den Namen Kröger
  • Offiziell – in amtlichen Dokumenten – führen alle den Namen Schaumlöffel.
  • Am 20.9.1900 stellt Heinrich für sich, seine Ehefrau und seine Kinder den Antrag, den Namen Kröger auch offiziell führen zu dürfen.
  • Der Regierungspräsident in Stade gibt diesem Antrag am 1.4.1901 statt Bei der Antragstellung erklärt Heinrich, seinen Vater, den Arbeiter Heinrich Kröger, habe er nicht gekannt – er sei bald nach seiner Geburt verschollen.
  • Der Landrat in Blumenthal unternimmt einiges, um herauszufinden, ob noch Verwandte des Vaters leben und ob diese mit der Führung des Namens Kröger einverstanden seien.
  • Zu diesem Zweck erfolgt u.a. eine Anfrage an das Vormundschaftsgericht beim Amtsgerichts Blumenthal.
  • Die Akte selbst existiert 1900 nicht mehr, aus einer Notiz im Vormundschaftsbuch geht jedoch hervor, daß Heinrich Kröger aus Langen, Amt Stolzenau, am 3. September 1857 die Vaterschaft anerkannt und sich zur Alimentation verpflichtet hat
  • Der Landrat in Stolzenau teilt mit, dass der Ort Langern heißen müsse, dass dort jedoch keine Familie Namens Kröger bekannt sei

Nach 1990 bemüht sich mein Onkel selbst, anhand von Kirchenbüchern (Durchsicht des Kirchenbuchs von Buchholz, zu dem auch der Ort Langern gehört) und anhand von Volkszählungs-Listen Näheres zu ermitteln – leider erfolglos.

Heinrich Kröger und seine Ehefrau Margarete, geb. Knübel mit ihren 6 Kindern – ganz links meine Großmutter Anna Lisette, geb. 1885

Ich selbst fand irgendwann heraus, dass Anna Lisette Schaumlöffel am 27.8.1865 in der Blumenthaler Kirche den Dienstknecht Christoph Wilhelm Pohlmann heiratete, der am 31.5.1836 in Wehe im Kirchspiel Rahden geboren wurde. Nur wenige Monate später kommt eine tote Tochter zur Welt und 14 Tage nach deren Geburt verstirbt auch Anna Lisette.

In den letzten Lebensjahren meines Onkels forschten wir gemeinsam und stellten folgende Überlegungen an:

  • Kannten sich Heinrich Kröger und Christoph Pohlmann eventuell? Die Orte Langern und Wehe liegen nur etwa 30 km voneinander entfernt!
  • Hatte Heinrich andere Pläne und bat deshalb seinen ‚Kameraden Pohlmann‚, dieser möge sich um sein uneheliches Kind und dessen Mutter kümmern?
  • War Heinrich Kröger bereits verheiratet?
  • Ist er evtl. ausgewandert?
  • Stimmt vielleicht Heinrichs Angabe – er stamme aus ‚Langern‘ – gar nicht? Bei der Durchsicht des Kirchenbuchs von Rahden, zu dem der Ort Wehe gehört, fällt auf, dass in Wehe auch Familien namens Kröger leben.

Ich würde mich sehr freuen, wenn dieses Rätsel zu lösen wäre!

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