Erna Sommers Notizbuch – gefunden in Górowo Iławeckie (Landsberg)

Immer noch werden in Polen – zum Beispiel bei der Instandsetzung alter Gebäude – Relikte aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg entdeckt. In diesem Fall ist es ein Notizbuch, das in Górowo Iławeckie, ehemals Landsberg, im Kreis Pr. Eylau, bei der Renovierung eines Hauses in der damaligen Hindenburgstraße – heute Ulica 1 Maja – gefunden wurde.

Das Büchlein gehörte Erna Gertrude Sommer, die am 3. Februar 1909 in Grünwalde bei Landsberg als Tochter des Maurers Gustav Adolph Sommer und dessen Ehefrau Helene Bertha Böhm zur Welt kam.

Hier eine kleine Kostprobe:

Hier hat sich Erna die Geburtsdaten der Familienmitglieder notiert:

Die Auflistung beginnt mit Otto Sommer – Hoofe, den 11.7.

Ihn kann ich leider noch nicht zuordnen.

Es folgen Ernas Eltern und Geschwister:

  • Gustav Sommer – 11. Oktober (1873) in Eichhorn
  • Helene Sommer – 12. Dezmber (1877) in Powarschen
  • Lisbeth Sommer – 9. November (1902) in Landsberg
  • Helene Sommer – 17. Juni (1904) in Grünwalde
  • Erna Sommer – 30. Januar (1908) in Grünwalde
  • Otto Sommer – 27. Juni (1910) in Hanshagen
  • Heinz Sommer – 5. November (?)

Bei dieser Auflistung fehlt die älteste Schwester Hedwig Anna Sommer, die am 23. August 1900 in Landsberg geboren wird und am 30. Juni 1922 in Gr. Peisten den Maurer Franz Karl Blank aus Pr. Eylau heiratet. Sie taucht im unteren Teil als dessen Ehefrau auf. Offenbar hat sie wohl auch schon 2 Söhne namens Werner und Gerhard.

Vermutlich legte Erna Gertrude Sommer dieses Büchlein als Teenager an. Dazu passen auch die folgenden Sprüche, die sie darin notiert hat und die mich sehr an einige der in meinem Poesie-Album enthaltenen Verse erinnern. Da die Enden der Zeilen nicht mehr sichtbar sind, habe ich versucht, fehlende Wörter zu ergänzen. Bei Text Nr.1 ist mir das allerdings nicht so recht gelungen ….

  • Wenn du einst als Frau ..
  • Sitzest im Lehnstuhl bei Herrn ..
  • Und er dir ein Täßchen Kaffee ..
  • Dir streichelt deine Wangen ..
  • denn denk in deinem Frauenglück
  • auch freundlich noch an mich zurück
  • Durch Zufall lernten wir uns kennen
  • doch schnell flog hin die schöne Zeit
  • Bald müssen wir uns wieder trennen
  • vielleicht bis in die Ewigkeit
  • Und sollte es das Schicksal lenken
  • das wir uns niemals wiedersehn
  • so will ich deiner stets gedenken
  • und flehen Gott für dein Wohlergehn
  • Wenn Menschen dich verlassen
  • Wenn Glück wie Glas zerbricht
  • dann mußt du Gott umfassen
  • denn der verläßt dich nicht.

Ergänzungen zur Familie:

  • Ernas Vater – Gustav Adolph Sommer – wird 1873 als Sohn des Bauern Ferdinand Sommer und seiner Ehefrau Justine Amalie Gegner in Eichhorn geboren. Die Familie lebt zunächst in Eichhorn und später in Hoofe.
  • Ernas Mutter – Helene Bertha Böhm – kommt als Tochter des Schmiedemeisters Gottlieb Böhm und dessen Ehefrau Wilhelmine Grünheid in Powarschen zur Welt.
  • Die Eltern heiraten am 4.12.1899 in Reddenau
  • Schwester Liesbeth Helene Sommer, geb. 1902 in Landsberg, heiratet 1926 den Landsberger Töpfer Otto Ernst Neumann
  • weitere Vorfahren der Familien Sommer und Böhm sind im OFB Eichhorn zu finden!

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