Vor langer, langer Zeit in Natangen …

Emil Hollack (1860-1924) war Lehrer in Mühlhausen, Labiau und Königsberg. Sein besonderes Interesse galt der Ur- und Frühgeschichte seiner ostpreußischen Heimat. Als Mitglied der Altertumsgesellschaft Prussia nahm er an vielen Ausgrabungen teil. Das Ergebnis seiner Arbeiten ist die von ihm 1908 herausgegebene ‚vorgeschichtliche Übersichtskarte Ostpreußens‚. Diese Ausschnitte zeigen die Funde im Gebiet des Kreises Preußisch Eylau.

Die blauen Sternchen * um Landsberg herum weisen auf die Entdeckung von Hügelgräbern der jüngeren Bronzezeit hin – die roten Sterne * (mit Loch in der Mitte) zeigen ehemalige Burganlagen. Eine solche gab es beispielweise in Worienen. Diese diente der gesamten Umgebung – auch der Stadt Landsberg – bei drohender Gefahr als Zufluchtsort. Auf dem Messtischblatt sind die Wallanlagen der ehemaligen Burg deutlich zu erkennen – und auch aus der heutigen Vogelperspektive ist die Anlage noch zu sehen.

Und so ähnlich könnte diese Burganlage einmal ausgesehen haben:

Horst Schulz, Der Kreis Pr. Eylau – keine Quelle angegeben

Eine solche ‚Burg‘ darf man sich nicht wie eine Burg im eigentlichen Sinne vorstellen. Sie war kein märchenhafter Bau mit Türmchen und Zinnen – sie war einfach ein festes, aus Stein errichtes Haus. Das allerdings war zu dieser Zeit etwas Besonderes. Für lange Zeit waren die Woriener Burg und später die Landsberger Kirche (erbaut in der Zeit von 1330 bis 13701) die einzigen steinernen Gebäude im gesamten Umkreis; alle anderen Gebäude waren aus Holz gebaut.

1 Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler Ost- u. Westpreußen

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