Von Landsberg, Pr. Eylau, nach Syrien …

Es gibt 3 besondere Ereignisse, durch welche die Stadt Landsberg in Ostpreußen – heute Górowo Iławeckie – zeitweise in aller Munde war: 1. das Missgeschick des Andreas Grünheid – 2. der Aufenthalt Napoleons und 3. der Flug des Falken, der 1822 in Landsberg beginnt und drei Jahre später in Syrien endet.

Diese Geschichte wird auch in der Landsberger Chronik erwähnt. Ich wusste jedoch bislang nichts Näheres über die genauen Umstände.

Im Jahre 1834 findet Professor Christian Gottfried Ehrenberg in einer soeben in London erschienen Reisebeschreibung den folgenden Satz: „A species of hawk was shot in Damascus in June 1825 having a billet of wood round its neck and on it ‚Landsberg in Prussia in 1822„. Obwohl schon lange vermutet wurde, dass viele europäische Vögel in südlichen Ländern – „namentlich in Syrien und Ägypten“ – überwintern, war dies der erste konkrete Beweis dieser Vermutung.

Christian Gottfried Ehrenberg (* 19. April 1795 in Delitzsch; † 27. Juni 1876 in Berlin) war ein sächsisch-preußischer, deutscher Zoologe, Mikrobiologe, Ökologe und Geologe und zählt zu den bekanntesten und produktivsten Wissenschaftlern seiner Zeit. Er war Professor an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin und wurde zum Geheimen Medizinalrat ernannt. (Wikipedia).

„Herr Professor Ehrenberg wünschte daher, über diesen Fall Auskunft aus Landsberg selbst zu bekommen, indem er vorzüglich auf vier Fragen aufmerksam machte:

  1. In welchem Landsberg in Preußen wurde 1822 jener bezeichnete Falk entlassen?
  2. Unter welchen Umständen, von wem?
  3. Von welcher besonderen Falken-Art war das Individuum?
  4. Ist derselbe bezeichnete Falk in den Jahren 1823 und 1824 in der Gegend von Landsberg wiedergesehen worden?

Am 3. Mai 1834 teilt Pfarrer Kob aus Landsberg, Pr. Eylau, Folgendes mit: „Es ist gar nicht zu bezweifeln, daß dieser Falk vom Wildenhöffschen Oberjäger Bohlmann dem Herrn Stadtrichter und Justizrath Ribbentrop jung überliefert und …. hier von unserm Landsberg seinen weitern Flug begonnen hat. Dieser Falk befand sich im Jahr 1822 im Garten der H. Ribbentrop, dessen Garten blos durch einen Querzaun von meinem getrennt ist.

Ich sahe daher diesen Falk täglich, auch wohnte ich oft seiner Futterung bei, die in rohen Geschlingen von Kälbern etc. bestand und ihm vom damaligen Gerichtsdiener Dunkel gereicht wurde. Der Falk wurde bei seinem Heranwachsen übermüthig; er kam oft in meinen Garten und nahm und raubte mir manches junge Huhn, das in meinem Garten umherging. Ich war daher böse auf dieses Raubthier und verscheuchte ihn oft aus meinem Garten.

Da Ribbentrop befürchtete, der Falke könne gänzlich entweichen, versah er ihn mit einem Schild, auf dem er seine Herkunft vermerkte.

Auch der von Pfarrer Kob erwähnte Landsberger Gerichtsdiener Dunkel wird eingehend befragt. Er berichtet:

Dunkel bestätigt Ribbentrops Aussagen und fügt hinzu: ‚Außer mir kann, doch nicht so genau als ich, der ehemalige Protokollführer Nieh und der Herr Pfarrer Kob in Landsberg darüber Auskunft geben, noch merh als diese würde es der Gärtner Rindfleisch thun können, welcher aber bereits verstorben ist‘.

Und so stellt Professor Christian Gottfried Ehrenberg am Ende der Recherche fest:

(Leider habe ich dummerweise vergessen, die Quelle zu notieren …. )

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