Bei der Verküpfung der Familien, die im Kirchspiel Eichhorn, Pr. Eylau, lebten, wird immer deutlicher, wie oft die dortigen Landarbeiter mit ihren Familien einen Ortswechsel vornehmen mussten. Oft wohnen die Familien nur 1-2 Jahre in einem Ort; dann ziehen sie weiter. Diese ständigen Ortswechsel waren sicherlich sehr belastend für die Landarbeiterfamilien – aber auch bei der Erstellung eines Ortsfamilienbuches ergibt sich daraus so manches Problem. Es ist oft schwierig, zu entscheiden, ob Familien, die zu unterschiedlichen Zeiten in unterschiedlichen Orten des Kirchspiels leben, identisch sind. Der Landarbeiter Gottlieb Bogdahn ist beispielsweise
- 1803 Knecht in Gallehnen;
- etwa 1805-1810 Instmann in Worienen;
- etwa 1813-1815 Instmann in Wokellen;
- 1817 Instmann in Müggen;
- 1820 Hirt in Tapperlauken;
- 1827 Instmann in Zipperken
In seinem Fall ist die Zuordnung der Kinder zur Familie eindeutig, da seine Ehefrau einen Vornamen hat, der nicht so häufig ist – sie heißt Justina. Falls aber die Ehefrau eines solchen Landarbeiters Maria, Dorothea oder Catharina heißt (zweitweise wird ja in den Taufeinträgen lediglich der Vorname der Mutter genannt) – und falls sie einen der zahlreichen Landarbeiter namens Johann Neumann oder Jacob Pohl geheiratet haben sollte, wird es kompliziert.
Auch die Identifizierung der Taufpaten der Kinder eines solchen Ehepaars hilft manchmal kaum weiter. Oft heiraten Cousins und Couisinen der Familien untereinander und mache Konstellationen (z.B. Bogdahn heiratet Wohlgemuth – Pohl heiratet Neumann – Neumann heiratet Bogdahn) tauchen zur selben Zeit mehrfach auf. Dementsprechend heißen dann auch die Paten immer wieder und überall gleichzeitig zB. Johann Pohl, Christoph Neumann oder Gottlieb Bogdahn!
So eine Verkartung ist ein ‚Puzzle-Spiel‚, bei dem mir manchmal der Kopf schwirrt 🙂