Ein Franzose in Eichhorn

Ab und zu finden sich im Kirchenbuch von Eichhorn, Pr. Eylau, Einträge, ein wenig ‚aus dem Rahmen fallen‘. Dazu gehört auch der folgende Heiratseintrag.

Am 17. Oktober 1814 heiraten in Eichhorn der 40jährige Franzose Baptist Durétel und die 21jährige Charlotta Liedtke,  eine Tochter des in Eichhorn lebenden Schankwirts Gotthard Liedtke und dessen Ehefrau Anna Dorothea Schipper. Der genaue Eintrag im Kirchenbuch lautet:

„Baptist Durétel, jetziger Arbeitsmann, 40, einziger Sohn des Eigenthümers Pierre Durétel zu Kl. Versaille, mit seiner Braut, der Jungfer Charlotta Liedtke, 21, ältesten Tochter des in Eichhorn wohnenden Schänkers Gotthard Liedtke“.

Vermutlich gehörte Baptist Durétel zu den französischen Soldaten, die sich im Jahre 1807 in dieser Gegend aufhielten. War er verletzt und blieb deshalb zurück?  Verliebte er sich in  die junge Eichhorner Schankwirtstochter  und entschied sich deshalb, nicht in seine französische Heimat und zu seinem Vater Pierre Durétel nach Versailles zurückzukehren? Das wird wohl ein Geheimnis bleiben.

Tatsache ist: Baptist Durétel bleibt und wird ein wenig ‚eingedeutscht‘ – bei der Geburt seines Sohnes August, der am 29. August 1816 in Weskeim zur Welt kommt, heißt er nicht mehr Baptist, sondern Johann! Beim Familiennamen scheint der Pastor zwischen Französisch und Deutsch geschwankt zu haben – den Namen des Vaters schreibt er d‘ Uretel, den Sohn nennt er ‚August Duretell‚.

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