Caspar Grote – mein Urgroßvater 5. Grades – wird am 8. August 1739 als erstes Kind des Jägers Georg Moritz Grote und dessen Ehefrau Anne Alheit Weinberg in Schönebeck geboren. Über seine Vorfahren ist kaum etwas bekannt – der Großvater, der ebenso Caspar hieß – war „Fürstlich Waldeckscher Jäger“ wird lediglich im Jahre 1738 bei der Eheschließung des Sohnes in Blumenthal erwähnt und auch der Vater Georg Moritz taucht namentlich erstmals bei seiner Heirat in dieser Gegend auf. Woher genau mag die Familie gekommen sein?
Im Burg-Lesumer Heimatbuch ist auf Seite 276 zu lesen: “ Am 9. August 1655 klagen die Eingesessenen der Börde Lesum über „des Herrn Grafen von Waldecks Regiment“. Rittmeister Grotrian von der 3. Kompanie dieses Regiments 15 zu Pferd ist ‚anhero einquartiert‘ . Nicht für immer: 1656 wird das Regiment des Grafen Johann zu Waldeck-Pyrmont von Bremervörde aus nach Polen in Marsch gesetzt.„
Vielleicht ist auch Caspars Vater als Soldat auf ähnlichem Weg in den Norden gelangt?
In Schönebeck, das zum Kirchspiel Lesum gehört, wächst Caspar Grote mit seiner Schwester und seinen vier Brüdern auf. Er wird Maler und arbeitet als solcher in der Aumunder Fayencenfabrik der Gebrüder Terhellen.
Hier wird er vermutlich auch Johann Christoph Vielstich kennengelernt haben, der 1722 in Braunschweig als Sohn des Porcellain-Meisters Martin Friedrich Vielstich geboren worden war und hier vier Jahre lang als Meister arbeitete, bevor er in Lesum seine eigene „Pottbäckerei und Fayence-Fabrik“ gründete.
Vielstich hatte sich für den Vertrieb seiner Waren feste Lager in Bremen, Lüneburg und Varel eingerichtet. Er verkaufte seine Fayencen und sein irdenes Gebrauchsgeschirr auf den Märkten zwischen Ems und Elbe.
Im Alter von 24 Jahren heiratet Caspar Grote in der Lesumer Kirche Catharine Sophie Hattendorf aus Bremen. Von 1763 bis 1769 werden dort auch ihre vier Kinder getauft, von denen aber nur zwei das Erwachsenenalter erreichen – der erst geborene Sohn Johann Wilhelm und Lambert Dieterich Grote, der dritte Sohn aus dieser Ehe.
Catharine Sophie Hattendorf stirbt im Alter von 42 ½ Jahren, nachdem am Tag zuvor der jüngste Sohn, Georg Moritz, verstorben war.
Am 6. Oktober 1772 geht Caspar Grote eine zweite Ehe ein und heiratet in Lesum Anne Engel Margarethe Sadier, eine Tochter von Jeremias Sadier, der zeitweise Commandant in der Burgschanze war.
Mit dieser Heirat verliert sich leider die Spur Caspar Grotes – in der Chronik der Fayencen-Fabrik ist zu lesen “er findet …1773 keine Erwähnung mehr und ist wahrscheinlich in eine andere Fabrik übergesiedelt“.
Erhalten blieb seine Signatur – in der Abbildung rechts (Vi=Vielstich; G=Grote). Ein wirklich schönes Vermächtnis für seine Nachkommen, finde ich.
Sehr geehrter Verfasser,
von Ihrem Vorfahren ist nicht nur die Signatur erhalten geblieben,sondern
auch eine größere Zahl von Fayencen,die – ausgewiesen durch seine Sig-
natur auf der Unterseite – von ihm bemalt worden sind.Von einigen Autoren
wird Caspar Grote als der bedeutendste Maler der Lesumer Manufaktur be-
zeichnet.
Beste Grüße Jürgen Thimann