Der kleine Ort Pompicken im Kirchspiel Klein Dexen ist über mehrere Jahrhunderte ein ‚Hospitaldorf‚. Das bedeutet, dass die Abgaben der Bauern zur Unterhaltung eines Hospitals verwendet werden – in diesem Fall ist es das Hospital der nahe gelegenen Stadt Zinten.
„In einem Erlaß vom 24.1.1550 bestimmt Herzog Albrecht ausdrücklich, daß der Zins der Bauern von Pompecken (frühere Schreibweise) dem ‚Hospital von Zinten zur Erhaltung der darin lebenden Armen dienen sollte‘. (Horst Schulz, Die Städte und Gemeinden des Kreises Pr. Eylau; Seite 230)
Nach Horst Schulz heißen die im Jahre 1668 in Pompicken lebenden Bauern: Andres, Arndt, Bartell, Höpner, Pittwaldt und Braxein.
Bei der Durchsicht der frühen Taufeinträge von Klein Dexen – die bereits im Jahre 1607 beginnen – habe ich die Namen einiger Bewohner von Pompicken notiert, die als Väter oder Paten aufgeführt sind. Nicht immer sind ihre Berufsbezeichnungen angegeben – auch die Namen der Mütter fehlen.
Im Ort wohnen: 1638 Martin Nitsch – Görge Braxein- 1661 Peter Pittwaldt – Andreas Döpner ist 1670 Schulz von Pompicken – 1677 Adam Will, Hirt von Pompicken – Jacob Arendt – 1681 Caspar Köhler – 1682 Kebbe – 1688 Bauer Wilhelm Braxein bekommt 2 Söhne (Michael u. Christian) – 1698 Michael Bobinde – 1690 Peter Kirschnick, ‚Brächstüber‘ – 1691 Martin Alex – 1693 Hanß Kirschnick – Bobinde – 1697 Michel Kloß – Instmann Falcke – Hanß Bobinde ist Schulz von Pompicken.
Der Bauer Christoph Kebbe in Pompicken ist einer meiner Ur-Großväter 7. Grades. Vor 1700 scheint es in Pompicken nur diese eine Kebbe-Familie zu geben – bei Nennung des Namens unter den Taufpaten heißt es immer nur ‘der Kebbe‘ aus Pompicken.
Zwischendurch sind einige Seiten der Kirchenbücher von Klein Dexen kaum zu entziffern, so dass meine Daten wohl unvollständig sind. Herausfinden konnte ich jedoch Folgendes:
Christoph Kebbes Ehefrau heißt Barbara. Die beiden haben hat mindestens 7 Kinder:
- Heinrich Kebbe,* um 1685
- Christoph Kebbe, * im Januar 1689
- Dorothea Kebbe, * um 1695
- Anna Kebbe, * im Juli 1697
- Regina Kebbe, * um 1698
- Johann Kebbe, * im Juni 1701
- Loysa Kebbe,* im Juni 1705
Christophs Tochter Dorothea Kebbe heiratet am 12.November 1715 den Bauern Martin Reuter, der sich erst nach der Eheschließung in Pompicken niederlässt und hier eine Familie gründet.
Dorotheas älterer Bruder Heinrich Kebbe heiratet am 24. Oktober 1707 Loysa Negelke aus Rositten, eine Tochter des dortigen Freyschulzen Jacob Negelke. Ihre Schwester Regina Kebbe wird 1716 die Ehefrau von Christoph Lebenau aus Creuzburg.
Es gibt noch einen weiteren Bezug zu Familie Kebbe in Pompicken – mein Vorfahre Christoph Ankermann, der um 1730 von Krücken nach Pompicken umsiedelt, heiratet im Oktober 1731 Maria Klein, die Witwe des Bauern und Kirchenvaters Johann Kebbe, der im Februar desselben Jahres in Pompicken verstorben war. Ich vermute, dass Christoph und Johann Kebbe miteinander verwandt sind.
In der Kartei Quassowski findet man zum Namen Kebbe übrigens nur diesen einen Vermerk: ‚In der Kirche von Kl. Dexen an der Altarrückwand eine Gedenktafel für die Verfertigung des Altarblatts 1705 – darauf genannt u.a. Kirchenrat Johann Kebbe in Pompicken.‘