Nachdenklich …

Die Beschäftigung mit der Erforschung und den Lebenswegen der Ahnen führt unweigerlich dazu, auch über das eigene Leben nachzudenken ….

Irmi_1948

Sommer 1948

Auf diesem Bild bin ich erst einige Monate alt. Ich erlebe meinen ersten Sommer im Garten des alten Haesloop-Hauses in der Fresenbergstraße in Bremen-Blumenthal – zusammen mit meiner Mutter und meiner Großmutter. Meine Oma Anna Lisette ist 64 Jahre alt. Nur wenige Monate später – im Februar des darauf folgenden Jahres verstirbt sie.

Ich selbst bin mittlerweile älter als meine Oma Anna Lisette auf  diesem Photo und es dauert nicht mehr lange, bis ich der ältesten noch lebenden Generation angehöre. Meine Eltern sind schon vor langer Zeit verstorben (mein Vater vor mehr als 30 Jahren, meine Mutter vor mehr als 12 Jahren) und nur wenige meiner Freunde und Freundinnen haben noch eine Mutter oder einen Vater ….

Ich erinnere mich daran, wie ich mit meiner Mutter und ihrem Vetter alte Familienphotos sortiert und – nach Angabe der beiden – die Namen der abgebildeten Personen auf der Rückseite notiert habe. Ich selbst hatte einen Teil der Verwandten gar nicht mehr kennen gelernt.

Nun sollte ich wohl auch allmählich beginnen, meine eigenen Unterlagen zu ordnen, Bilder zu beschriften – und vielleicht auch einige Erlebnisse aufzuschreiben. Manches wird meinen Nachkommen (die es hoffentlich noch geben wird 🙂 ) vermutlich seltsam vorkommen –  so wie auch mich einige Begebenheiten im Leben meiner Vorfahren erstaunt haben.

Vielleicht sollte ich erzählen,

  • vom Spielen mit Murmeln auf ungefährlichen Straßen –
  • von den langen Spaziergängen zu Pfingsten, die immer bei ‚Wildhack‘ endeten –
  • vom Leben ohne Telefon, Computer und Fernsehgerät –
  • von ‚guter‘ Butter, die man nicht an jedem Tag zu essen bekam –
  • von den leckeren Krullkuchen bei meiner Oma in der Löhstraße –
  • vom Schwimmen in der Weser und vom Spielen am Weserstrand
  • von meinem Wohnen in möblierten Zimmer (ohne Bad + Toilette eine Treppe tiefer)
  • von der Selbstverständlichkeit, gegen Unrecht zu demonstrieren –
  • von meinem Leben in ‚Swinging London‘ im Alter von 18 Jahren –
  • …….
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