Margarethe Kröger

Ein Verwandtenbesuch in meinem Heimatort Blumenthal, bei dem viele Erinnerungen ausgetauscht wurden und bei dem noch viele alte – mir bislang unbekannte – Fotos auftauchten, lassen auch die Erinnerungen an meine Großtante Margarethe Kröger – Tante Gretchen – wieder aufleben ….

Margarethe Kröger ist die jüngste Schwester meiner Oma Anna Lisette – sie wird am 15. September 1898 in Lüssum als Tochter des Maurermeisters Heinrich Kröger (bzw. Schaumlöffel) und seiner Ehefrau Margarethe Knübel geboren.

‚Bzw. Schaumlöffel‘ bedeutet: Heinrich wird zwar – nach seinem Vater – KRÖGER genannt und nennt auch seine Kinder bei diesem Namen, aber er selbst wird 1830 als unehelicher Sohn von Anna Lisette Schaumlöffel geboren und auch seine Kinder werden als SCHAUMLÖFFEL geboren. Erst im Jahre 1902 wird der Familie offiziell erlaubt, den Namen KRÖGER führen zu dürfen.

‚Tante Gretchen‘ ist 36 Jahre alt als beide Eltern kurz nacheinander versterben – die ältesten Geschwister sind verheiratet und haben eigene Kinder, ein Bruder lebt verheiratet in Bremen, einer in Berlin. Nach dem Tod des Vaters, dem Begründer des Bauunternehmens Kröger in Lüssum, übernimmt Margarethes Bruder Georg die Leitung der Firma. Er wohnt – wie sie – mit seiner Familie im Lüssumer Elternhaus.


Georg Kröger wird nur 57 Jahre alt. Als er im Jahre 1945 stirbt, hinterläßt er drei Söhne – 16, 19 und 23 jährig. Ihre Mutter Frieda geb. Jachens verstarb bereits im Jahr zuvor.

Margarethe Kröger wohnt nach wie vor in ihrem Elternhaus in der Lüssumerstrasse und bemüht sich um den Fortbestand der Firma. Daneben ist sie eine wichtige Bezugsperson für ihre drei Neffen, für deren Wohlergehen sie sich sicherlich verantwortlich fühlt. Beim Lesen der Briefe, die ihr Neffe Curt ihr regelmäßig schreibt, wird dies sehr deutlich.


Margarethe Kröger gelingt es, den Betrieb des Bauunternehmens  aufrecht zu halten, bis ihr Neffe Georg im Jahre 1951 alt genug ist, die Leitung zu übernehmen. Auch mein Vater, Karl Gegner, arbeitet nach Beendigung seines Studiums mit in der Firma.

Ich habe dieses Haus in der Lüssumerstrasse, in dem auch meine Oma Anna Lisette aufgewachsen ist, sehr geliebt. Leider existiert es nicht mehr. Ich erinnere mich vor allem an eine riesige geflieste Küche im Souterrain, an das Büro, in dem ich ‚Tante Gretchen‘ und meinen Vater bei der Arbeit besuchte …. und an ein großes Gelände auf dem Hintergrundstück, auf dem immer Dinge geschahen, die mich als Kind faszinierten: Lastwagen kamen, um irgendetwas auf- oder abzuladen – es gab hohe Sandberge und seltsame Geräte …

‚Tante Gretchen‘ hat sich auch um mich viel gekümmert als ich klein war – es wurde oft erzählt, dass sie  gern als ‚Kindersitter‘ fungierte und dass ich viel Zeit mit ihr verbrachte. Ich war wohl zu klein, an vieles erinnere ich mich nicht mehr. Beindruckt haben müssen mich ihre  langen Haare, die sie immer hochgesteckt trug, aber ab und zu ‚runterließ‘  – und dann durfte ich zugucken, wie sie diese Haarpracht lange und sorgfältig bürstetet. Und ich weiß, dass  dieses Bild uns beide auf dem Weg zum Vegesacker Markt zeigt.


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