Die Bauern in Eichhorn, Pr. Eylau, im Jahre 1604

Die Kirchenbücher des Kirchspiels Eichhorn beginnen im Jahre 1650. Eine Reihe von Orten des Kirchspiels (z.B. Worglitten, Glomsienen oder Polassen) gehören um diese Zeit bereits zur Begüterung Worienen. Eichhorn jedoch wird erst 1663 – durch die Verschreibung an Hans von Lehndorff, den damaligen Besitzer von Worienen – ein ‚adeliges Dorf‚.

Noch bis zum Jahr 1663 untersteht Eichhorn dem Amt Pr. Eylau. Das bedeutet: die in Eichhorn ansässigen Bauern sind bis 1663 verpflichtet, ihre Abgaben an das Amt zu entrichten und dem Amt Scharwerksdienste zu leisten. Deshalb werden ihre Namen in den noch vorhandenen Steuerlisten des Amts Pr. Eylau genannt. Mit der Verschreibung des Dorfes Eichhorn an Hans von Lehndorff erlischt diese Pflicht. Von nun an sind die Eichhorner dem jeweiligen Besitzer der Begüterung Worienen untertan.

Zu Beginn meiner ‚Ahnenforscherei‘ habe ich mich oftmals gefragt, weshalb meine eigenen Vorfahren, die ja um diese Zeit auch im Kirchspiel Eichhorn lebten, in diesen Steuerlisten nie erwähnt werden. Inzwischen weiß ich: meine Vorfahren wohnten in Dörfern, die bereits seit 1558 zur Begüterung Worienen gehörten. Meine Vorfahren waren keine Amtsuntertanen.

Es folgt ein Auszug aus den Steuerlisten des Amts Pr. Eylau aus dem Jahr 1604:

Ausschnitt aus der Steuerliste von 1604 – verfilmt von den Mormonen

Von den 60 Hufen des Ortes gehören 4 zur Eichhorner Kirche, 6 Hufen (jeweils 3) den beiden Schulzen. Die restlichen 50 Hufen sind mit Bauern besetzt.

1604 wohnen in Eichhorn:

  • Jürge Eggerd
  • Merten Möhgk
  • Jacob Wesphal 
  • Quirin Bockhorn 
  • Anders Blaswigk 
  • Ditterich Heine 
  • Brosie Scheffler 
  • Clemendt Heine 
  • Jacob Wesphal 
  • Chrispin Mergklin 
  • Paull Sath 
  • Jacob Haßelbusch
  • Marx Heine 
  • Augustin Arenßbergh
  • Greger Mergklin 
  • Friederich Mergklin 
  • Peter Möhke und
  • Hans Wildfangk

Die Schreibweise der Familiennamen verändert sich im Laufe der Zeit – so wird beispielsweise aus Möhgk oder Möhke später Möck – aus Mergklin wird Marcklin und später Marklein und aus Sath wird Saat – siehe OFB Eichhorn!

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