Zwei Beispiele für Freibriefe, die von Herrn von Kreytzen in Peisten für junge Männer ausgestellt wurden, die seinen Gutsbezirk verlassen wollten, um ein Handwerk zu erlernen:
Des Jacob Rockels Frey=
Zettel, ein Handwerck erlernen
zu können
Des Arrendators Sohn aus Wiecherts
mit Nahmen Jacob Rockel, Ertheile
ich auf sein bittendliches Ansuchen
hiermit die Erlaubnis, daß er das
Böttcher Handwerck in Gottes Nah=
men erlernen könne. So bald
aber seine Lehr=Jahre verfloßen
sind, muß er sich wieder in
meinem Guthe einfinden.
Peisten d. 12. January 1756
von Kreytzen
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Des Knechts George Schefflers
Frey Brieff aus Dixsen
Denen so hieran gelegen, sey
hirmit kundt und zu wißen, daß
der George Gottlieb Scheffler aus
Dixsen, mich bittentlich ersuchet hat,
daß ich geruhen möchte, ihm zu Er=
lauben, daß er das Böttcher Hand=
werck erlernen könne, und daß er
nachhero sein Handwerck treiben,
und sonsten zu nichts gezwungen
werden möge, imgleichen, daß er
sich künfftig hin, in meinen Güthern,
wo es ihm gefällig ist, unbehindert
saaßen, und Wohnhafft niederlaßen
könne. Da dann derselbe mir vor
solche freyheit im unten gesetzten
dato fünfftzig Gulden, alß einen
halben Loß=Kauff baar erleget hat,
so bin dadurch bewogen worden, ihm
in seinem Gesuch zu willfahren. Ver=
spreche denn hirmit, daß ich alle dieses
so vor erwehnet ist, unverbrüchlich
halten wolle. Zu desto mehrerer versiche=
rung, habe ich diesen Frey=Brieff mit eige=
ner Hand unterschrieben, und mit meinem
angebohrnen Pittschafft besiegelt. So ge=
schehen Peisten d. 17. Nov. 1760
L. B. v. Kreytzen