Datenschützer warnen …

Ich finde es erstaunlich, wie unkritisch viele Hobby-Genealogen über ihre ‚Matches‚ und Erfolge bei der Auswertung ihrer DNA-Ergebnisse berichten. Nur selten findet sich jemand, der seine Skepsis gegenüber dem immer größer und immer kostengünstiger werdenden Angebot äußert, das mittlerweile ja sogar im Werbefernsehen zwischen den Sonderangeboten von Baumärkten und Schuhgeschäften auftaucht. Man liest und hört vor allem Sätze wie: ‚Toll – dank der DNA-Analyse habe ich die Nachfahren eines verschollenen Großonkels in Australien gefunden!‘ oder ‚Nun weiß ich endlich, dass meine Abstammung zu 17% in Baltikum liegt!‘

Vielleicht sollte man lieber auf das Aufspüren von Nachfahren eines vor 100 Jahren nach Australien ausgewanderten Vorfahren verzichten und stattdessen die unkalkulierbaren Gefahren und Risiken im Blick behalten, die mit einer Speicherung seiner DNA in einer riesigen Datenbank verbunden sein können… ? Zumindest sollte man sich doch wohl kritisch mit diesem Tthema auseinandersetzen!

Auszüge aus einem Beitrag vom 18.12.2018, der hier vollständig nachzulesen ist:

„Mitte November gab das US-Unternehmen Ancestry bekannt, fortan auch gezielt deutsche Ahnen- und Stammbaumforscher bedienen zu wollen. Das Online-Angebot, das aktuell für das Verschenken von Genanalysen zu Weihnachten wirbt, hat rasch Datenschutzspezialisten auf den Plan gerufen. So warnt das „Netzwerk Datenschutzexpertise“ im Rahmen der Publikation eines Gutachtens über die hiesigen Offerten am Dienstag davor, dass Ancestry-DNA rechtswidrig den „deutschen Gendaten-Markt aufzumischen“ versuche. …..

Datenkraken hätten es bisher vor allem auf die Spuren der Nutzer im Internet abgesehen, resümiert der frühere schleswig-holsteinische Datenschutzbeauftragte Thilo Weichert, der das Gutachten erstellt hat. Der Fachmann moniert: „Mit den gleichen Maschen greifen sie nun nach den sensibleren Gendaten, locken mit Spieltrieb und menschlicher Neugier, verstecken sich hinter vielseitigen kleingedruckten Geschäftsbedingungen und verhökern dann die Daten steuersparend über Irland.“

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