Mörderlich erstochen – Landsberg, Pr. Eylau (1712)

Im Januar des Jahres 1713 lässt die verwitwete Barbara Henning, geb. Krüger in der Kirche zu Landsberg ihre Tochter Maria Elisabeth Henning taufen, die sie ’nach dem kläglichen Tode ihrers Eheherrn, Herrn Ephraim Henning in die Welt gebohren.‘

Der Pastor vermerkt im Kirchenbuch zum Namen des Vaters Ephraim Henning, „welcher anno 1712 im Monath September, auf’m hiesigen Rathhause an einem Montage abends mörderlich erstochen worden; der Mörder ist der Ratsherr Blumberg gewesen und der Degen(,) dieses unglückliche Werkzeug des verübten Mordes(,) hängt noch an einem Balken in der Sessionsstube des hiesigen Rathhauses‘.

Auch in der Chronik von Landsberg wird von dem Mord berichtet. Hier erfährt man, was anschließend geschah – der Chronikschreiber berichtet: ‚Der Mörder Blumberg wurde darauf nach der Untersuchung auf dem heutigen Markte … decollirt‘.

Die kleine Maria Elisabeth Henning wird nur wenige Wochen alt – sie verstirbt im Februar 1713. Im November 1723 verstirbt auch ihre Mutter, die Witwe Barbara Henning, geb. Krüger. Sie wird 41 Jahre alt.

 

Familie Blumberg ist in der Stadt Landsberg bereits um 1645 anssäsig – Johannes Blumberg ist zu dieser Zeit ‚Balbierer‘ (=Barbier) – seine Ehefrau heißt Maria. Am 21. Juni 1645 wird Sohn Heinrich Blumberg in der Landsberger Kirche getauft. Die Taufpaten – u.a. ‚Herr Bastian Waldau Comptor zu Powarsen‘ (=Powarschen) – der Pfarrer von Canditten – oder ‚die wolgeborne Frau Anna Erbtruchsen von Garbnikhen‘ (=Garbnicken) lassen darauf schließen, dass die Familie in der Stadt einiges Ansehen genoss.

Nach 1713 – bzw. nach dem Mord in Landsberg – konnte ich den Namen Blumberg im Landsberger Kirchenbuch nicht mehr finden.

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