Ganz zufällig bin ich beim Durchblättern von Kirchenbüchern in einem Taufbuch der katholischen Kirche von Wuslack bei Heilsberg gelandet. Die Einträge beginnen im Jahre 1696. Dies ist die Vorderseite des Buches:
Beim Aufschlagen findet man auf der Rückseite des Einbandes eine Sammlung von Lebensweisheiten – zunächst einen Spruch in lateinischer Sprache, dessen Bedeutung ist nicht verstehe, da meine Lateinkenntnisse sehr begrenzt sind. Den Reim, der dann folgt, kann ich zwar ganz gut lesen – ich frage mich jedoch, ob ich wirklich alles richtig entziffert habe – und falls ja: was will uns der Pfarrer damit sagen … ?
Ich lese:
- Ein Weib so gern geschenck nimbt ein
- ist selten from ist selten rein
- Auff der Weiber wincken
- Auff der hunde hincken
- Auff der Bauren schweren (=schwören)
- soll sich niemand kehren
Es folgt das Zitat: Obsequium amicos, veritas odium parit – Nachgiebigkeit macht Freunde, Wahrheit erzeugt Hass
Und die vier unteren Zeilen:
- Wehr stehtß will die Warheit sagen
- mus zur beiht (Beichte?) die frundtschafft wagen
- Allein Glückselig der jenige ist(,) der da alles vergist
- Was nitt mehr zu endren ist.