Das Dorf Hoppendorf (heute Grotowo) im Kreis Pr. Eylau wird um 1350 als deutsches Zinsdorf gegründet, vor 1500 an den Soldnerführer Michael von Kot(t)witz und 1515 an dessen Bruder Hans von Kot(t)witz verpfändet, dem das Dorf 1526 verliehen wird. Von 1531 bis 1640 befindet sich Hoppendorf im Besitz der Familie von Sack. Nachdem die Witwe des Fabian von Sack (Dorothea geb. von Oelsnitz) das Dorf im Jahre 1640 an die Begüterung Wildenhoff verkauft, bleibt Hoppendorf über 180 Jahre im Besitz der Grafen von Schwerin. Die Hoppendorfer Bewohner sind während dieser Zeit Untertanen der Begüterung Wildenhoff im Kirchspiel Canditten.
Bei näherer Beschäftigung mit den Bewohnern von Hoppendorf, deren Kirche sich im benachbarten Guttenfeld befindet, werden die engen Beziehungen zu Familien des Kirchspiels Canditten sehr deutlich.
Im Jahre 1770 wohnen in Hoppendorf:
Bauern: Jacob Corinth, dessen Weib Dorothea Cadey Kinder: Reinhold, Georg, Anna Dorothea. Peter Rautenberg, dessen Weib Maria Corinth Kinder: Gottfried, Anna Dorothea, Anna Maria, Barbara. Peter Brühn, dessen Weib Maria Grundt Kinder: Gottfried, Christoph, Anna Barbara Katharina, Regina. Gottfried Blodau, dessen Weib Anna Springer Kinder: Christoph, Gottfried, Reinhold, Friedrich. Christian Flügge, dessen Weib Maria Cadey Kinder: Reinhold, Anna Barabara. Jakob Cadey,dessen Weib Barbara Parth Kinder: Anna Dorothea, Anna Maria. Christoph Lau, dessen Weib Maria Diekert Kinder: Peter, Johann, Jakob, Gottfried, Gottlieb, Christoph, Dorothea, Anna Regina. Knechte: Jakob Blodau, Andreas Rautenberg, Johann Möck, Reinhold Gogoll dessen Weib Barbara Neumann Kinder: Gottfried Peter Cadey, dessen Weib Catharina Sillgitt Kinder: Gottfried Michael Flügge, dessen Weib Anna Guth Kinder: Gottfried Jungen: Jakob Belgardt,Jakob Lehmann,Johann Reimann,Peter Blodau,Christian Wachmann Instleute: Heinrich Rautenberg, dessen Weib Elisabeth Knorr Peter Cohn, dessen Weib Maria Legardt Johann Schulz und Pohtin Johann Parth und Anna Schmidtmann Gärtner: Christoph Dieckert und Dorothea Schmidtmann Tochter: Maria Elisabeth Christoph Corinth, dessen Weib Anna Barbara Wichmann Sohn: Gottfried Einzelne Personen: Heinrich Cadey - Georg Grund - Gertrud Schulz (hat einen Sohn) Gottfried Moeck - Jakob Rosenkrantz - Peter Dieckert Mägde: Catharina Domnusch - Anna Dorothea Andres - Barbara Rautenbergerin Anna Cadey - Dorothea Lehmann - Regina Gogoll - Anna Moeck Anna Corinth - Anna Barbara Andres Ausrangierte Soldaten: Gottfried Schulz, dessen Weib Maria Zimmermann Sohn: Michael Christoph Dieckert, sein Weib Maria Moeck Heinrich Cadey, Weib Dorothea Benkwitz Tochter: Catharina und Anna Maria. (Quelle: Dr. Hans Fuchs: Hoppendorf - Ein ostpreußisches Dorfbuch) Pädagogischer Verlag Hermann Schroedel, Halle/Saale 1939
Ergänzungen von mir:
- der Name Cadey wird im Kirchenbuch häufig auch Kaddey geschrieben
- Flügge auch Fligg bzw. Fligge
- Corinth auch Korinth
- der Hoppendorfer Schulz heißt 1768 Gottfried Ahn. Er übernimmt das Schulzenamt, nachdem er in diesem Jahr Anna Louisa Schultz, die Witwe des vormaligen Schulzen Johann George Corinth geheiratet hat – schon 1769 ist Anna Louisa Schultz erneut verwitwet und heiratet im November 1769 in Guttenfeld Jacob Kroll, der damit neuer Schulz in Hoppendorf wird
- der Arrendator von Hoppendorf ist um 1770 Michael Schmidtmann (Ehefrau: Dorothea Andres)
Wenn man möchte, kann man sich hier auf eine Fahrt durch die Orte Hoppendorf und Guttenfeld begeben!
Könnte es sein, dass Anna Louisa Schultz eine Tochter von Andreas Flügge ist?
Hallo, Herr Dr. Kroll. Das kann nicht sein – sie stammt nicht aus Hoppendorf, sondern aus Althof im Kirchspiel Schmoditten. Sie heiratet auch in Schmoditten. Dies ist der Heiratseintrag: ‚den 28. October 1761 wurde Johann George Corinth, Schultz in Hopfendorf, des George Corinth, gewesenen Schultzen ebenfalls in Hopfendorf ehel. Sohn mit Jungfer Anna Lovisa Schultz, des Cöllmischen gewesenen Freykrügers in Althof ehel. Tochter ehel. zusammen gegeben‘.
Hallo Frau Gegner-Sünkler, haben Sie herzlichen Dank für Ihre informative Antwort.
Von Jacob Kroll findet sich in der „Geschichte des Dorfes Glandau Krs. Pr. Eylau“
von Erich Grabosch folgende Begebnenheit.
„Jacob Kroll beabsichtigte, in das Hoppendorfer Schulzengrundstück einzuheiraten, was damals nur mit Genehmigung seines adligen Herrn v. Steegen
möglich war. Dieser fragte ihn bei der Vorstellung: „Kroll,wird er auch die Bauern
prügeln können?“ Das gehörte zur Polizeigewalt innerhalb der kleinen Gerichtsbarkeit. Mit der Antwort „Jawohl, gnädiger Herr!“ hatte er sich als geeignet
erwiesen und die beantragte Genehmigung erhalten“
Jacob Kroll ist mein 4-ur-Großvater mütterlicher Seits und auch mein 3-ur-Großvater
väterlicher Seits.
Hallo, ich habe heute meine Suche nach dem Vater meines Vaters begonnen. Richard Andres geb 14.11.12 in Canditten und in Luoke, Littauen gefallen. Nehme an, dass diese Maegde irgenwie in meinen Stammbaum gehoeren ?. Faszinierend!