Das Jahr 1807 war für die Bewohner des Kreises Pr. Eylau eine besonders harte Zeit. Russen und Preußen kämpfen gegen die Franzosen unter Napoleon.
Während dieser Kämpfe und auch im Anschluss daran sterben viele Menschen an den Folgen des Krieges, an Hunger und an epidemischen Krankheiten – z.B. an der Ruhr.
Ein Eintrag aus dem KB der benachbarten Stadt Landsberg vom Februar 1807:
“Vom 7. bis 20. d. Mon. stand allhier die feindliche französische Armee, die Kriegsunruhen dauern fort, und seit dieser Zeit sind durch neuentstandene faulartige Diarrhoen sehr viele, die fast alle in der Stille und ohne Anmeldung begraben wurden, gestorben. Nach langer angewendeter Mühe sind nachstehende Verstorbene ausgemittelt und hier eingetragen“.
Das Elend wird auch erschreckend deutlich, wenn man sich im Kirchenbuch von Eichhorn die Sterbeeinträge dieses Jahres ansieht – bis zum Ende des Jahres sind insgesamt 350 Tote verzeichnet (172 männliche und 178 weibliche Personen). Der damalige Pastor Schiemann weist am Ende des Jahres drauf hin, dass auch diese Zahl noch nicht der Realität entspräche – ihm sei die vollständige Eintragung der im Kirchspiel Gestorbenen nicht möglich gewesen, da die von den Dorfschulzen eingereichten Listen unvollständig gewesen seien.
Zum Vergleich die Anzahl der Toten der vorherigen Jahre:
1799: 35 Tote
1800: 79 Tote (viele Pockentote – viele Frieseltote)
1801: 49 Tote
1802: 33 Tote
1803: 23 Tote
1804: 38 Tote
1805: 43 Tote
1806: 23 Tote
1807 dann 350 !