Der Grabstein des Stadtförsters Richard Scheffler

Im Südosten des Kreises Pr. Elyau – zwischen Beisleiden und Marguhnen – lag als Enklave im Kreisgebiet der Stadtforst Bartenstein von etwa 320 ha Größe. Er gehörte der Stadt Bartenstein. … Der Besitz stammte noch aus der Zeit als die ganze Gegend zum Amt Bartenstein gehörte. (Horst Schulz, Die Städte und Gemeinden des Kreises Pr. Eylau; Seite 480).

Da es noch einen weiteren Bartensteiner Stadtwald in der Nähe der Stadt gab, wurde dieser Wald auch „Bürgerheide“ genannt.

Die jeweilgen Stadtförster wohnten mit ihren Familien im Forst- bzw. Waldhaus Klein Wolla – später Kleinwallhof genannt

Die riesigen Wälder existieren noch und werden von Pilzsammlern wie Stefan Fiedorowicz gern besucht. Vor langer Zeit stieß er bei einem seiner Ausflüge auf einen Stein mit einer unleserlichen Inschrift. Viele Jahre später erinnert er sich an diesen Fund und macht sich mit – mit einer harten Bürste und Kreide im Gepäck – auf den Weg …

Der Stein entpuppt sich als Grabstein des ehemaligen Stadtförsters

August Richard Scheffler.

Fotos von Stefan Fiedorowicz

In der Hoffnung, vielleicht noch Nachfahren von Richard Scheffler zu finden, denen der Fundort seiner Grabstelle nun mitgeteillt werden könnte, habe ich mich auf Spurensuche begeben …

August Richard Scheffler wird am 14.2.1865 in Blumstein – im Kirchspiel Guttenfeld, Kreis Pr. Eylau – geboren. Seine Eltern sind der dortige Besitzer Wilhelm Scheffler und seine Ehefrau Wilhelmine Romahn. Mit seiner Ehefrau Louise Margarethe Weidlich bekommt Richard Scheffler 7 Kinder, die im Forsthaus Klein Wolla zur Welt kommen:

  • Erich Arthur Wilhelm Scheffler am 5.11.1894
  • Willy Richard Julius Scheffler am 22. Oktober 1895 +2.11.1895
  • Curt Alfred Hermann Scheffler am 30. Januar 1897. 1922 wird er als ‚Hilfsförster in Groß Baum im Kreis Labiau‘ bei der Trauung seiner Schwester in Borken genannt.
  • Alice Ilse Erika Scheffler, geb. am 29. November 1898. Sie heiratet am 2.6.1922 in Borken den Bauingenieur und späteren Major Hans Rudolph Boltz aus Fischhausen. Sie stirbt am 19.12.1935 im St. Elisabeth Krankenhaus Königsberg.
  • Bruno Wilhelm Julius Scheffler, geb. am 22.5.1901 – mit identischem Geburtsdatum (lt. Angabe – ohne Nachweis – jedoch in Gumbinnen geboren) verstirbt 1945 in Berlin der Händler Wilhelm Scheffler, zuletzt wohnhaft in Iserlohn, verheiratet gewesen mit ‚Rickarda Sophie Elly Lübbert‘.
  • Magda Ottilie Luise Scheffler, geb. am 21. Juni 1903 + 26 Sep 1903 und
  • Erika Emilie Anna Scheffler, geb. am 23 März 1907

Louise Margarethe Scheffler, geborene Weidlich muss zwischen 1907 und 1911 verstorben sein, denn am 10. April 1911 heiratet Richard Scheffler in Borken die 35jährige Auguste Amalie Runds. Sie stammt aus Jodeglienen (später Moosheim) und hat vor der Eheschließung bereits 2 Töchter zur Welt gebracht – die erste Tochter 1901 in Königsberg. Die 2. Tochter, die 1902 in Berlin geboren wird, wird 1906 von dem Ehepaar Ernst Louis Krieg und desses Ehefrau Antonie Knaak, die zu dieser Zeit im ostpreußischen Landsberg leben, an Kindes statt angenommen (dieser Hinweis ist in der Geburtsurkunde der Tochter zu finden). Das Ehepaar Krieg wohnt später in Mönchengladbach.

Zwei jüngere Brüder der zweiten Ehefrau von Richard Scheffler – Carl und Otto Runds – leben später in Namibia, in Swakopmund und Lüderitz.

In Blumstein – dem Geburtsort Richard Schefflers – werden 1945 noch Hugo, Max und Karl Scheffler genannt. Max Scheffler verstirbt 1983 in Sehnde. Er könnte ein Neffe des Försters Richard Scheffler gewesen sein!

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