Haar-Entfernung in Königsberg im Jahre 1743

Dieses Inserat fand ich in den ‚Frag- und Anzeigungs-Nachrichten‚, die in der Mitte des 18. Jahrhunderts wöchentlich in Königsberg erschienen – hier kann man die noch vorhandenen Exemplare duchblättern!

Bey Herrn George Friedrich Horn auf der Altstädtschen Holtzwiese in der andern Straße rechter Hand, ist von der überaus schönen Haar-Salbe in gantzen und halben Stangen noch zu bekommen, welche alle Haare aus dem Gesichte und anderen Orten, die einem Menschen verunzieren, wie auch Mähler, die mit Haaren bewachsen und deswegen übel aussehen, können mit dieser Salbe davon befreyet werden.

Man kan sich die schönste Scheitel nach seinem Belieben damit machen, und ist nur nöthig, das Ende der Stangen bey einem Lichte so weit zu erwärmen, daß die Salbe davon zu fließen anfängt, alsdann nimt man das Geschmoltzene mit der Spitze des Fingers, wenn die Wärme davon erträglich gefunden wird, so bestreicht man damit den Ort, wo die Haare stehen, so dick als man ein Pflaster zu streichen pfleget, drücket es mit dem Finger etwas an, und läßts kalt werden, so kan man das bestrichene mit den Nägeln und den Fingern fassen und sambt den Haaren in gantzen Stücken wie ein Pflaster herunter ziehen, weil auch die Wurtzeln der Haare mit ausgezogen werden, so wachsen solche niehmals wieder, sondern die Stelle bleibt gantz rein und glat.

Personen, die keinen Bart haben wollen, können ihn auf diese Art mit einem mahl auf die Zeit ihres Lebens los werden.

Sind die Haare(,) die weggenommen sollen werden, lang, so schneidet man solche so kurtz ab, daß sie nicht höher bleiben, als die Dicke des kleinen Fingers betragen, und bestreicht alsdann die Stelle.

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