Übergabevertrag – Kissitten Pr. Eylau 1715

Neben meinem Vorfahren Heinrich Ankermann gehört auch Christoph Zipper um 1700 zu den Kirchbauern des Kirchspiels Kreuzburg.

Heinrich Ankermann bewohnt mit seiner Familie die zur Kreuzburger Kirche gehörenden Kirchenhufen in Krücken Christoph Zipper ist Kirchbauer in Kissitten.

Im April des Jahres 1714 verstirbt Christoph Zipper und seine Witwe Elisabeh, geborene Hensel – eine Tochter des Freien Michael Hensel aus Sollau – bleibt mit einer Reihe von Kindern zurück, von denen die meisten noch unmündig sind.

Nach dem Tod ihres Ehemanns plant die Witwe Elisabeth Zipper, geb. Hensel, sich an den Kirchenhübner Christoph Schönmohr aus Lewitten zu verheiraten.

Zuvor muss jedoch – auf Befehl des Hauptmanns von Osten auf Kissitten – für die Versorgung ihrer Kinder auf erster Ehe gesorgt werden. Von 1691 bis zum Jahre 1713 hat Elisabeth hat insgesamt 9 Kinder zur Welt gebracht, von denen 1715 noch am Leben sind:

  • Peter Zipper, 19 Jahre alt
  • Christoph Zipper, 14 Jahre alt
  • Regina Zipper, 11 Jahre alt
  • Leonora Dorothea Zipper, 5 Jahre alt (laut Taufeintrag Helena Dorothea) und
  • Maria Zipper, die bereits mit dem Kreuzburger Riemer Gottfried Liedtke verehelicht ist.

Zu den Vormündern der minorennen Kinder wird mein Vorfahre Heinrich Ankermann, Kirchenhübner zu Krücken, bestellt – gemeinsam mit Jacob Samland aus Moritten

Christoph Schönmohr übernimmt die Kirchenhuben seines Vorgängers in Kissitten. Am 14.2.1715 wird ihm ‚auf des Herrn Haubtmann Befehl‘ vom Amtsschreiber und dem Landgeschworenen Hans Zimmermann aus Tiefenthal – im Beisein der Kreuzburger Kirchenvorsteher Hans Gamrad und Christoph Soplitt der Besatz dieser Kirchenhufen übergeben. Dazu gehören:

  • eine Reihe von Tieren: 8 Pferde – 4 Kühe – 2 Ochsen – 5 Schafe – 8 Schweine und 8 Gänse
  • Werkzeug und Hausgerät wie Mistforken und Holzäxte, 1 Beil
  • 2 Wagen, 2 Schlitten – ein beschlagener und ein unbeschlagener
  • ein alter Tisch in der Stube
  • ein Unter– und ein Oberbett sowie „Pfühl vors Gesinde“ (Kissen für die Bediensteten).

Auch das vorhandene Getreide wird Christoph Schönmohr offiziell übergeben, und zwar:

  • 12 Scheffel Korn ‚über Winter ausgesäet‘
  • 12 Scheffel ‚Brodtkorn
  • 20 Scheffel Gerste
  • 30 Scheffel Saathafer
  • 2 Scheffel Saaterbsen und ein Scheffel Leinsamen

Zudem gibt die Witwe ‚an Eydes statt‘ auch die im Haushalt vorhandene ‚Baarschafft‘ an, wozu 2 ‚doppelte holländische Ducaten‘ und 2 ‚Creutz Thaler‘ gehören.

Nach der Eheschließung lebt Elisabeth, geb. Hensel als Ehefrau des Kirchhübners Christoph Schönmohr mit ihren Kinder aus erster Ehe in Kisstten, wo sie am 2. März 1757 im Alter von 80 Jahren und 10 Monaten verstirbt. Christoph Schönmohr wird 79 Jahre alt und stirbt am 28.7.1767.

Der o.a. Peter Zipper – geboren 1694 in Kissitten – heiratet am 22. Oktober 1738 in Klein Dexen – in dritter Ehe meine Vorfahrin Dorothea Kebbe, nachdem diese in Pompicken ihren Ehemann Martin Reuter verloren hatte.

Regina Zipper – Peters Schwester, geb. 1702 in Kissitten, wird 1725 in Klein Dexen die Ehefrau des Witwers Michael Braxein, Schulz von Pompicken.

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