Tolkmitt-Spuren in Eichholz und Landsberg

Quelle: Bildarchiv Ostpreußen

Die kleine Kirche in Eichholz – heute Dębowiec – hatten wir schon im Sommer 2011 besucht. Damals konnten wir sie leider nur von außen bewundern.

In dieser Kirche heirateten 1770 meine Vorfahren Johann Friedrich Westphal (Müllermeister und Pächter der Mühle zu Wilknitt – dann Pächter der Reichsgräflichen Steegenschen Mühle) und seine Ehefrau Maria Ewert aus Wohlau. Sie selbst sowie ein Großteil ihrer Vorfahren wurden in der Kirche getauft. Ihre (und meine) Tolkmitt-Ahnen – Elisabeths Mutter ist eine geborene ‚Tolkmitt‚ – gingen hier schon um 1600 ein und aus …

eigenes Foto – Sommer 2004

Diesmal hatten wir großes Glück – dank unseres ’native speakers‘ wurde uns die kleine Kirche aufgeschlossen, so dass wir sie auch von innen besichtigen konnten! Das alte Taufbecken ist noch vorhanden – die Struktur von Decke und Empore blieben erhalten, die Farben wurden bei der Renovierung geändert. Vielleicht sind dies die ursprünglichen Farben? Der gesamte Innenraum wirkt hell und freundlich. Auch einige der alten Bänke wurden wieder aufgestellt.

Das linke Foto stammt aus dem Jahr 1984 (Quelle: Bildarchiv Ostpreußen) –
rechts eine aktuelle Aufnahme von mir – Juli 2023

Im unteren Teil des Bildes befinden wir uns auf dem Eichholzer Friedhof – Kirche und Ort sind im Hintergrund erkennbar. Auch auf diesem Friedhof suchten wir nach Spuren alter Gräber und – welche Freude! – etwas abseits gelegen in hohem Gras entdeckte mein Sohn den Grabstein von Fritz Tolkmitt aus Wohlau (1883-1921). Heute heißt der Ort Wołowo.

FRITZ Gustav Arthur Tolkmitt wurde am 23. 12.1883 in Wohlau geboren und verstarb am 10. Mai 1921 in Layß bei Mehlsack. Seine Ehefrau ANNA Charlottte Groß heiratete in 2. Ehe OTTO Emil Bernhard Nithack aus Silberberg, Kr. Lötzen. Fritz Tolkmitts Eltern sind Friedrich Tolkmitt (1844-1920) und die aus Gallingen stammende Johanna Amande Bertha Hantel (1852-1915).

Mehrere Generationen der Vorfahren von Fritz Tolkmitt lebten in Wohlau bzw. in Gehdau (heute – Giedawy) einige Generationen sind unsere gemeinsamen Ahnen.

Dieser Hof in Wohlau wurde im Jahre 1832 von Johann Tolkmitt – Sohn des Ehepaars Peter und Maria, geb. Sternberg – erbaut. Bis um 1872 wohnten hier Nachfahren der Familie namens Tolkmitt.

1872 erscheint im Pr. Eylauer Kreisblatt das folgende Inserat:

Mein im Kirchdorfe Eichholz belegenes mass(ives) Wohnhaus mit 6 Stuben, wovon 3 Stuben zur Bäckerei eingerichtet sind, nebst Stall, beabsichtige ich bei geringer Anzahlung sofort zu verkaufen und bitte ich geeignete Reflektanten, sich direkt an mich zu wenden.

Tolkmitt, Gutsbesitzer, in Wohlau per Mehlsack

Leider war der Weg nach Wołowo derart versandet, dass wir diesmal auf die Fahrt dorthin verzichten mussten.

Auf einem anderen Hof in Wohlau verbrachten meine Freundin und ich im Sommer 2004 einige Stunden im Kreise einer sehr netten gastfreundlichen Familie, mit der wir uns zwar nicht unterhalten konnten, aber der Name ‚TOLKMITT‘ war ihnen bekannt. Damals notierte ich mir anschließend: Wir verbringen etwa drei gemütliche, spannende Stunden auf dem Bauernhof in Wohlau – und ohne dieselbe Sprache sprechen zu können, verstehen wir einander – irgendwie. Das Abschiednehmen ist so herzlich als hätten wir uns bereits lange gekannt.

Auch im Museum von Górowo Iławeckie (Landsberg) war eine Tolkmitt-Spur zu finden – ein Namensschild der Familie aus dem Kirchort Eisenberg (heute Żelazna Góra) im ehemaligen Kreis Heiligenbeil!

Wenn man möchte, kann man übrigens mit dem Auto durch (Eichholz) Dębowiec fahren! Der Film wurde 2011 erstellt.

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