Seit einigen Jahren bin ich dabei, die Geschichte meiner Vorfahren in Natangen zu recherchieren und zu dokumentieren.
In diesem Zusammenhang suche ich Quellen, in denen etwas über die Untertänigkeit von Handwerkern nachzulesen ist, die im 18. Jahrhundert in ostpreußischen gutsuntertänigen Dörfern lebten. Über die Untertänigkeit von Bauern, die dort ansässig waren, findet man in der Literatur einiges – die Handwerker werden nicht erwähnt.
Bei meinen Recherchen im GStA PK in Dahlem habe ich immer mal wieder ‚Los- oder Freibriefe‘ gefunden, die z.B. in den Gütern Gr. Peisten oder Wildenhoff ausgestellt wurden – u.a. für Söhne, deren Eltern gutsuntertänige Bauern waren, die aber gern ein Handwerk erlernen wollten und dafür die Erlaubnis des Gutsherrn benötigten.
Zwei Beispiele solcher Freibriefe sind hier zu finden. Ich fand auch einen Freibrief, der meine eigenen Vorfahren betrifft: Christian Schmidt, Gärtenierer in Worienen, heiratet 1720 in Eichhorn, Pr. Eylau, Anna Gegner, die Tochter des Böttchers Erdmann Gegner aus Polassen.
1735 ist Christian Schmidt Arendator von Worienen. Als ‚Unthertan in den Worienschen Güthern gebohren‚ beantragt er für sich und seine Kinder die Entbindung aus der Untertänigkeit. Für seine Ehefrau Anna Gegner muss er die Befreiung nicht beantragen, da sie ‚von freyer Geburth sey‚ heißt es in dem Freibrief.
Auch Anna Gegner wurde aber in den ‚Worienschen Gütern‚ geboren – der kleine Ort Polassen gehörte auch dazu.
- War man ‚automatisch‘ von ‚freier Geburt‘, wenn der Vater nicht Bauer, sondern Handwerker war?
- Wurde dazu irgendwo etwas veröffentlicht?
Vielleicht liest dies jemand, der darüber Auskunft geben kann?