Familie Schmidt in Kumkeim

Ich freue mich immer, wenn ich weitergehende Informationen zu Familien finde, die ich aus dem Kirchspiel Eichhorn, Pr. Eylau, ‚kenne‘ – wie hier zu Familie Schmidt aus Kumkeim


Eduard Bernhard Schmidt wird 1833 in Worglitten als jüngster Sohn des dortigen Lehrers Gotthard Schmidt und dessen Ehefrau Maria Dorothea Langhans geboren. Er ist drei Jahre alt als sein Vater im Februar 1836 in verstirbt.

Eduard Bernhard verlässt seinen Heimatort, wird Kaufmann in Bischofstein, kehrt als junger Witwer – erst 30 Jahre alt – zurück und heiratet im Dezember 1863 in der Eichhorner Kirche  die 28jährige – aus Wolfsburg ‚im Herzogtum Braunschweig‘ stammende – Henriette Louise Elisabeth Kranig, eine Tochter des dortigen Försters Friedrich Kranig. Nach ihrer Eheschließung lebt das Ehepaar in Kumkeim, wo auch ihre 3 Kinder zur Welt kommen:

  • Auguste Amalie Waleska  am 28.11.1864
  • Hermann Friedrich Karl am 21.12.1866 und
  • Elisabeth Karoline am 7.9.1870

Das nachfolgende Inserat erzählt uns, wie die Familie um diese Zeit in Kumkeim wohnt: sie besitzt ein Haus mit 4 Stuben, einem Keller, einer Scheune, einem Stall und erntet das eigene Obst aus ihrem Garten. Eduard Bernhard Schmidt hat offenbar vielerlei versucht, um seine Familie zu ernähren – er übernimmt Aufträge als Restaurator, arbeitet 1866 als Gastwirt und hat sich innerhalb des Hauses ein kleines Geschäft eingerichtet.

Nach der Geburt seines Sohnes plant E.B. Schmidt offenbar eine Veränderung der Lebens- oder Wohnsituation. Laufen seine Geschäfte schlecht? Will er mit seiner Familie Kumkeim deshalb verlassen oder möchte er nur in ein anderes Haus innerhalb des Ortes umziehen?

Im Juli 1867 erscheint im Preußisch Eylauer Kreisblatt dieses Inserat:

Ausschnitt aus dem Preußisch Eylauer Kreisblatt – Juli 1867

Vermutlich hat sich weder ein Käufer noch ein Pächter gefunden – zumindest hat kein Ortswechsel stattgefunden – Familie Schmidt wohnt 1870 nach wie vor in Kumkeim. Nun wird Eduard Bernhard Schmidt als ‚Höker‘ bezeichnet. Am 14. September 1870 – nur eine Woche nach der Geburt der jüngsten Tochter – verstirbt seine Ehefrau im Alter von nur 34 Jahren und 11 Monaten an einer unbekannten Krankheit – kurz darauf (am 30. September) auch die erst 3 Wochen alte Tochter Elisabeth Karoline an Schwäche.

Eduard Bernhard Schmidt bleibt zurück mit 2 kleinen Kindern, die versorgt werden müssen. Es geschieht nicht selten, dass verwitwete Väter nach dem Tod ihrer Ehefrauen eine jüngere Schwester ihrer verstorbenen Frau heiraten – so auch Eduard Bernhard Schmidt. Am 3. Februar 1871 ehelicht er  in Eichhorn die 29jährige Auguste Kranig, die bereist 1866 die Patenschaft seines Sohnes übernommen hatte. Die Einwilligung zur Heirat wird von Eduard Bernhards Mutter über das Gericht in Bartenstein erteilt.

Am 4. Juli 1871 kommt Tochter Martha Karoline Schmidt zur Welt. E. B. Schmidt lebt nun als Eigenkätner in Kumkeim. Nach 1871 verliert sich die Spur der Familie im Kirchspiel Eichhorn.

Eduard Bernhard Schmidts Mutter Maria Dorothea, geb. Langhans verstirbt am 6. August 1873 in Worglitten an Altersschwäche. Sie wird 87 Jahre alt und hinterlässt insgesamt 6 majorenne Kinder, die teilweise in Worglitten leben.

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