Der Ort Finken im Kirchspiel Buchholz, Pr. Eylau, gehört ab etwa 1565 über 270 Jahre lang zur Begüterung Gr. Peisten. Im Jahre 1719 ist über Finken zu lesen: ’14 Hufen 25 Morgen groß, 4 Bauern zu 2 Hufen, Papiermühle 2 Hufen, 1 Erbe von 2 Hufen ist wüst. Zum Krug mit kleiner Einfahrt 2 Hufen, der Krüger Christian Dorsch Ausschank von 15-16 Tonnen Bier. Jeder Hof 2 Pferde, 1-2 Ochsen, 1 Kuh, 4 Schafe, 1 Schwein Besatz. Aussaat je 7 Scheffel Roggen, 2 Scheffel Gerste, 4-5 Scheffel Sommerkorn, 1 Scheffel Leinsaat, 1/2 Scheffel Erbsen. Je 50 Mark Zins im Jahr. Steuer 27 Taler 12 Groschen 9 Pfennig‘. (Horst Schulz, Die Städte und Gemeindes des Kreises Pr. Eylau, S. 383).
Über den Krug von Finken liegt eine detaillierte Beschreibung vor, die um 1742 nach Abzug des Krügers Schwartz bei Übergabe an den neuen Krüger Johann Behnert – verfasst wurde.
Tit. 1 Beschreibung der Gebäude Der Krug ist an sich selbst, noch im guten Stande, bloß, daß hin und wieder, neue Schwellen unter= gebracht werden müßen, im gleichen ist auch nöthig, den Stroh dach, hin und wieder aus zu beßern; die Stube und Kammern, sind von boh= len aufgefället, das Hauß her umb von fach= werck, und mit Ziegel ausgemauret. An den Haus Thüren sind 8 große Eisen Bän= der und Hacken, nebst 2 über leg Kramppen, am Stall sind 2 kleine Thüren, wovon Vier Eisen bände, und 3 Hacken befindlich sind, an der Stuben Thür sind 2 Bänder und 2 Ha= cken, auch eine Eiserne Klincke, an den beyden Kammer Thüren, sind 4 Eisen bände, auch 4 Hacken, und 2 Kramppen. In der Stube sind 4 Licht fenster, jedes Licht von 20 rauthen, alle im guten Stande, an den fenster laden, sind 4 bänder und 4 Hacken, auch 4 bänder und 4 Hacken, an den Licht Thüren, nebst einer Kramppe und Haßpe. Der Kachel ofen ist im guten Stande, und der Schor(n)stein ist bruchfällig, der fuß boden in der Stube ist mit Diehlen ausgeleget, in der Stube ist eine lange Taffel, und 3 banken, welche zum Kruge gehören. Noch ist ein Neu Stübchen beym Kruge ver= handen, in folgender beschaffenheit, an der Stuben Thür, sind 2 Eisen bänder und Hacken, ein guth Schloß mit dem Schlüssel, auch eine kleine Krampe und Haspe, an der Kammer Thür 2 Eisen Bänder und 1 Hacken, in der Stube ein Neuer grüner Kachelofen, mit weißen leisten, ein kleiner Schorstein, so dem dach heraus gemauret ist, 4 Licht fenster, im guten Stande, der dach über diesem Stübchen, ist Neu und guth. Die Scheune beym Kruge, ist an dach und fach im mittelmäßigen Stande.
Tit. 2 Beschreibung des Ackers Da die Hochwohlgebohrne Groß Peistische Lehns= Herrschafft, dem abziehenden Krüger Schwartzen, d. 17. April ao. 1742 vor 14 Schefl. Korn, so derselbe über Winter gesäet gehabt, und beym Kruge gelaßen hat, vor die Außsaath, und beackerung 39 Tl. 20 gl nemlich vor jeden Scheffel 2 Tl. 25 gl. gerechnet baar gezahlet hat, imgleichen 4 Tl. vor die 40 fuder Mist, so in den Ställen verhanden gewehsen, 3 gl. vors fuder gerechnet, so bezahlet vorgedach= ter Johann Behnert, der Peistischen Herrschafft, gemeldtes Geld baar zurück, und behält also bey dem Finckschen Kruge, gantz nichtes zum Besatz, womit also dieses Inventarium ge= schloßen worden. L.B. v. Kreytzen
Mein Vorfahre Johann Wilhelm Hellwich war um 1720 Müllermeister in Finken – mehrere andere Vorfahren wohnten in der Zeit von 1700 bis 1800 in benachbarten Orten (z.B. in Schwadtken, Wangnick und Achthuben). Sie werden vielleicht ab und zu in dieses Gasthaus eingekehrt sein, sich am Kachelofen gewärmt und ein Bier getrunken haben.