Die Grabmale in der Kirche zu Eichhorn, Pr. Eylau

Am 8. Januar 1558 verleiht Herzog Albrecht das Amtsgut des Kammeramtes Worienen ‚zu Magdeburgischen Rechten und beeden Kindern‘ an Fabian von Lehndorff, den damaligen Amtmann des Amtes Pr. Eylau, dem um diese Zeit bereits einige andere Güter in der Umgebung gehören. Worienen gehört zum Kirchspiel Eichhorn und Fabian von Lehndorff übernimmt ab 1558 auch das Patronat der Kirche von Eichhorn.

Unstrittig ist wohl, dass das Grab Fabian von Lehndorffs noch nach 1900 in der Eichhorner Kirche zu sehen war – über die auf seinem Grabmal angegebene Jahreszahl ist man sich nicht ganz einig. Vermutlich ist es schwierig, die Zahlen 5 und 6 noch zu unterscheiden, wenn mehr als 250 Jahre lang unendlich viele Füße die Grabplatten betreten haben..

Der Eichhorner Pastor Schröder berichtet im Februar 1857 von 5 in der Kirche vorhandenen Grabmalen – auf einem sei die Jahreszahl 1595, auf einem anderen die Zahl 1710 erkennbar. Die Grabmale ‚sind flach in den Fußboden gelegt und befinden sich in der Nähe der Vorderseite des Altars. Das eine liegt unmittelbar an der Seite des Altars und ist der Deckstein des Pfarrers Henning ….

Sterbeeintrag des Eichhorner Pastors Constantin Henning aus dem KB von Eichhorn – Bestattung am 31.3.1710

… die anderen sind mit halb erhabenen aus Stein gemeißelten, theils Ritter, die das Schwert halten, theils Frauen in langer Kleidertracht, darstellenden Figuren geschmückt‘. (Geschichtliche und Kunstdenkmäler im Kreise Pr. Eylau nach den ausgefüllten Frageformularen bearbeitet von Heinrich Otte, Pfarrer zu Fröhden bei Jüterborg 1857).

Ausschnit aus dem o.g. Formular

Der Kunsthistoriker Prof. Dr. Anton Ulbrich gibt später an: ‚In der evangelischen Kirche zu Eichhorn liegen vier Grabsteine. Ein Doppelstein des Grafen Fabian Lehndorff, gestorben 1596 (?), und seiner Gemahlin; schon beschädigt. Die andern drei Platten noch stärker abgetreten und die Schrift nicht mehr erkenntlich und lesbar. Auf dem einen Stein erkennt man eine Rittergestalt in lebhafter Schrittstellung, die rechte Hand in die Hüfte gestützt, die andere am Schwertgriff; auf dem zweiten eine ruhig stehende Gestalt mit derselben Händeanordnung; auf dem letzten eine Frau mit gefalteten Händen. Alle drei Steine werden der Zeit um 1600 angehören.‘ (Dr. Anton Ulbrich, Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreußen; Gräfe und Unzer Verlag Königsberg; 1926-1929; Bd. 1, Seite 137)

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