Hoffentlich waren sie zufrieden ….

Ich kann meine ostpreußischen Gegner-Vorfahren bis um 1650 zurück verfolgen. Sie leben um diese Zeit im Kirchdorf Eichhorn des späteren Kreises Preußisch Eylau. Schon zu Zeiten von Georg Abel von Tettau wird dort Hans Gegner als Hofmann der Begüterung Worienen genannt.

Einige Generationen später verlassen mehrere Gegner-Nachfahren ihre ostpreußische Heimat und ziehen in ganz unterschiedliche Regionen. Fast immer sind es junge alleinstehende Männer, die Ostpreußen den Rücken kehren, um ihr Glück in einer anderen Welt zu suchen: in Berlin Stettin Breslau Dänemark Schweden oder aber in Amerika ….

Und einige von ihnen scheinen ihr Glück auch gefunden zu haben!

Zu diesen mutigen jungen Männern gehört auch Johann Gottfried Gegner, der am 8. Mai 1794 als jüngster Bruder meines Ur-Ur-Ur-Großvaters Ernst Wilhelm Gegner in Eichhorn zur Welt kam. Als Unteroffizier des Garde Regiments heiratet Johann Gottfried in Berlin Friederike Charlotte Sophia Fick aus Treptow a. d. Rega und lebt später als Steuer-Kontrolleur in Mengelrode (Kreis Erfurt) und in Cörlin (Kreis Belgard). In Mengelrode wird 1826 auch Sohn Johann Gustav Heinrich Gegner geboren.

Über diese Familienzusammenhänge habe ich vor einigen Jahren schon berichtet.

Bislang habe ich in Karteien und Datensammlungen immer vergeblich nach Nennungen des Namens ‚Gegner‚ gesucht – aber nun entdeckte ich beim Durchblättern von Band 117 des ‚Deutschen Geschlechterbuchs‚ zufällig dieses Foto!

Das Bild zeigt Marie Auguste Friederike Gegner, eine Enkelin des von Eichhorn ‚ausgewanderten‘ Johann Gottlieb Gegner und Tochter dessen Sohn Johann Gustav Heinrich Gegner und seiner Ehefrau Auguste Johanne Henriette Klewe.

Gustav Gegner wird Regierungs-Kanzleisekretär in Stettin, wo Marie am 3. Februar 1860 als 6. Kind zur Welt kommt.

Das obige Foto ist vermutlich 1889 in Stettin entstanden. Marie ist mittlerweile verheiratet und elegant gekleidet. Auf ihrem Schoß sitzt Sohn Hans Gustav Eduard Borkowski, ihr ältester Sohn, der fast auf den Tag genau 9 Monate nach ihrer Eheschließung mit dem Stettiner Kaufmann Otto Richard Borkowski geboren wurde.

Auch ein Foto ihres Ehemanns gibt es zu sehen – ich finde, er sieht sehr freundlich aus! Gemeinsam mit seinem Schwager Max Bauck betreibt Otto Borkowski in Stettin eine Mehlgroßhandlung.

Adressbuch Stettin 1899
Adressbuch Stettin 1899

Angaben zu den Söhnen von Otto Borkowski und Marie, geb. Gegner: Sohn Hans wird später Studienrat in Kolberg. 1920 heiratet er in Stettin Charlotte Mathilde Therese Scholtz (*1891). Sein Bruder Rudolf Max Otto Borkowski (*1893 in Stettin) wird Apotheker. Er ehelicht 1923 Charlotte Emilie Berta Gutowski (*6.6.1905) in Gilgenburg, Kr. Osterode und lebt mit seiner Familie zunächst in Stettin – ab 1937 ist er Besitzer der Linden-Apotheke in Ducherow bei Anklam.

Hier sieht man sie: Hans und Rudolf Borkowski – Rudolf mit seiner Familie (Quelle: Dtsch. Geschlechterbuch 117)

Auch Maries jüngere Schwester Ottilie Antonie Margarethe Gegner (*1863 in Stettin) wird erwähnt – sie wird die Ehefrau des o.a. Stettiner Kaufmanns Max Gustav Bauck, der als Schwager von Otto Borkowski genannt wird.

Beide Gegner-Mädchen scheinen somit eine ‚gute Partie‚ gemacht zu haben! Hoffentlich waren sie auch zufrieden!

Max Bauck wird 1855 in Jagertow im Kreis Belgard als Sohn des Rittergutsbesitzers Ernst Albert Friedrich Theodor Bauck und desses Ehefrau Berta Wilhelmine Marie Devantier geboren. Lt. Angabe im Geschlechterbuch ist Albert Baucks Vater ein unehelicher, angenommener Sohn des Jagower Rittergutsbesitzers Johann Wilhelm Gottfried Ernst Bauck. Die Mutter heißt Dorothea Henriette Brose.

Durch seine anschließende Eheschließung mit Juliane Albertine Friederike von Bonin, einer Tochter von Georg Friedrich Felix von Bonin und Friederike Henriette von Manteuffel, wurde Ernst Bauck Besitzer des Guts Jagertow.

Quelle: Geschichte des Hinterpommerschen Geschlchts von Bonin

Marie Borkowski, geb. Gegner, verbringt ihre letzten Lebensjahre offenbar bei Sohn Rudolf in Ducherow – dort verstirbt sie am 12. März 1938. Das Sterbedatum ihrer Schwester Margarethe Bauck, geb. Gegner, konnte ich nicht ermitteln.

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3 Antworten zu Hoffentlich waren sie zufrieden ….

  1. Anja R sagt:

    Hallo, ich finde es sehr interessant wie sie es schaffen immer neue Familienmitglieder aufzuspüren. Leider habe ich das Glück nicht. Ich finde nicht die kleinsten Hinweise. Was ist denn das „deutsche Geschlechterbuch“. LG Anja Rathmer ( Suche Raurenberg, Seeger, Ostpreussen)

  2. Irmi Gegner-Sünkler sagt:

    Hallo Anja, hier kannst du einiges über das „Deutsche Geschlechterbuch“ nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Geschlechterbuch.
    https://www.rambow.de/deutsches-geschlechterbuch.html

    Viele Bände sind inzwischen digitalisiert! Liebe Grüße von Irmi

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