Noch in hohem Alter von 74 Jahren übt Christian Ankermann sein Amt als Amtmann in Pr. Eylau aus, aber dem nachfolgenden Brief ist zu entnehmen, dass einiges wohl nicht mehr so gut klappt. Oder wollte der damalige Amtsschreiber seinem Bruder nur einen guten Posten verschaffen?
Geschrieben in Hanswalde, Amt Balga, d. 20.10.1756 – Anfrage an den König wegen des ‚Amts Pr. Eylau, welches auf Trinit. 1756 pachtloß wird‘...
‚Was den bisherigen Beamten und Pächter Anckermann anbetrifft, so sind zwar laut aufgenommenem protocoll keine Klagen wider denselben, sondern es hat dieser amtmann vielmehr das gezeugniß vor sich, daß er mit denen Unterthanen alle Zeit gut umgegangen und bisher ein richtiger Bezahler gewesen. Übrigens aber läßet dieser Beamte nach Anzeige des Departements Raths die Verbeßerung der Kgl. Revenuen sich ein geringstes nicht angelegen seyn, indem er die brauerey gantz schläfferig und die brandwein brennerey gantz und gar nicht getrieben, auch um die verbeßerung der obst und hopfen gärten sich nicht bekümmert, ob er gleich von zeit zu zeit dazu angemahnet worden. Wie er denn auch überhaupt zur Beobachtung der ergangenen Verordnungen wegen Unterhaltung der königl. Gebäude und anderes schwer zu bringen ist, woran zum theil sein 74 jähriges Alter mit Schuld seyn kan. ….. ob dem bisherigen Anckermann in consideration, daß er mit den bauern gut umgehet und die Pacht richtig bezahlet das Amt Pr. Eylau noch ferner in Gen(eral) Pacht überlaßen werden soll‘. – (Quelle: XX HA PT Pr. Eylau S. 534R-35R)
Der Brief wurde geschrieben vom Amtsschreiber Christoph Reinhold Göbel, dessen Bruder Gottfried Gottlieb Göbel Christian Ankermanns Nachfolger wird.
Im Jahre 1756 ist Christian Ankermann 74 Jahre alt. Er muss demnach um 1682 geboren worden sein. Er ist außerdem Besitzer des Cölmischen Guts Hinterwalde.
Quelle: MAPSTER
Christian Ankermann verstirbt 1757. Am 1.10.1757 erfolgt seine Testamentseröffnungm im Hause des Amtmanns Gorbandt zu Königsberg; Ww Ankermann: geb. Taubenhan (Quelle: Genealogische Kartei Möller).
Leider kann ich Christian Ankermann bislang keiner Ankermann-Familie zuordnen. Da seine Testamentseröffnung aber im Hause des ‚Amtmanns Gorbandt‘ in Königsberg stattfindet, gibt es möglicherweise einen familiären Bezug zu dieser (in der Kartei Quassowski genannten) Familie: Johann Christian Gorbandt, Amtmann, heiratet im Dezember 1752 im Königsberger Dom ‚Jgfr. Gertrud Loysa Sand‚. Johann Christian Gorbandt wird 1754 als Pate in Fischhausen bei Zwillingen des Bludauer Försters Bartels und als Pate eines Kindes des Amtmanns Steppuhn in Kobbelbude genannt. Meine eigenen Ankermann-Vorfahren lebten zu dieser Zeit nicht weit entfernt – in Krücken bei Kreuzburg, Pr. Eylau.