Möglichkeiten und Beispiele der Suche nach Auswanderern

Diesen Artikel schreibe ich auch für mich selbst, weil ich ständig vergesse, welche Möglichkeiten es gibt, im Internet nach Auswanderen zu suchen :-). Aber vielleicht nützt die Zusammenstellung ja auch anderen Familienforschern.

In den vergangenen Wochen habe ich mich erneut bemüht, den Weg einiger Haesloop-Familien zu verfolgen, die ihre norddeutsche Heimat verlassen haben – in der Hoffnung, ihr Glück im fernen Amerika zu finden. Einige sind bei diesem Versuch gescheitert und in die Heimat zurückgekehrt, aber viele haben es geschafft, sich in der ‚Neuen Welt‘ eine Existenz aufzubauen.

Es war sicherlich noch nie so einfach wie heute, ausgewanderte Familienmitglieder aufzuspüren. Das ‚World Wide Web‘ bietet zahlreiche Möglichkeiten. Die digitalisierten Quellen sind ein Segen bei der Suche nach entschwundenen Familienmitgliedern. Ich selbst habe vor allem folgende Quellen genutzt:

Auswanderungszeitung_1846

  • Die Ausgaben der Allgemeinen Auswanderungs-Zeitung, die von der Uni Jena digitalisiert wurden. Man erfährt viel über Ablauf und Umstände der Auswanderung. Bereits Ausgewanderte schildern ihre Erfahrungen – man erhält einen Einblick in die Entwicklung der Auswanderungswelle (Vereine zur Unterstützung der Auswanderer entstehen – Ratgeber werden angespriesen … ). Aber auch persönliche Briefe einiger Auswanderer werden veröffentlicht. Zwei Ausschnitte aus einer Zeitung, die 1846 erschien:

Indinana_März_1846– von Joh. G. Gernholdt aus Esperstedt –

DeutscheWirthe_Auswandererzeitung_1846

  • Sammlungen der Mormonen: u.a. Volkszählungen – Einberufungen zum Militär – Testamente. Vor allem die Testamente können auschlussreich sein, da manchmal auch noch lebende (in Deutschland zurückgelassene) Verwandte genannt werden  – wie im Testament des 1890 in Brooklyn verstorbenen Frederick Kattenhorn, dessen Bruder Johann Kattenhorn in Scharmbeck als Erbe aufgeführt wird.

Kattenhorn_ErbenDie Einsicht in die ‚Registration Cards‚ der Militärplichtigen fand ich hilfreich, da hier genaue Geburtsdaten, Arbeitgeber und aktuelle Adressen verzeichnet sind. Allerdings habe ich auch Datenfehler feststellen können – und in einem Fall wird aus einem als ‚Johann Friedrich Haesloop‚ geborenen Sohn plötzlich ein ‚John William Haesloop‚.

Frederick Louis Haesloop_Einberufung (2)

  • Amerikanische historische Zeitungen von 1836-1922. Das Durchsuchen  klappt erstaunlich gut – die Namen werden im Text markiert – die entsprechenden Seiten können als pdf-Dateien abgespeichert werden.

Charleston_1871 erschienen in Charleston 1871

 Viele Familien aus dem Gebiet des jetzigen Bremen-Nord sind in Charleston, South Carolina, gelandet. Das hängt sicherlich auch mit Heinrich Wieting, dem ‚Vater der Auswanderer‘ zusammen, der 1815 in Rönnebeck geboren wurde und bis zum Ende seines Lebens als Kapitän mehr als 3400 Auswanderer nach Charleston brachte. Auch die hier abgebildeten Personen August SteenkenMeta StelljesJohn SeebeckEmma SchirmerW. PuckhaberFriederica OstendorfAugust Janssen – Frau Wellbrock und John Vollers lebten dort.  Ihre Photos enstanden um 1901/1902.

Charleston_Collage

Quelle: The South Carolina & West Indian Exposition Photo Passbook, 1901 – 1902

Näheres über die nach Charleston ausgewanderten Haesloop-Familien und Beispiele weiterer Recherche-Möglichkeiten an anderer Stelle!

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