Margarethe von Batocki (1872-1909)

Margarethe von Batocki wird am 10.3.1872 in Ratshof bei Königsberg als Tochter des Gutsherrn von Tharau Rudolf Tortilovitz von Batocki und seiner Ehefrau Paula, geb. von Gramatzki, geboren.

Sie wächst auf dem elterlichen Gutshof in Tharau im Kreis Pr. Eylau auf. „Im Gegensatz zu ihrer kleinen, dunklen, sehr temperamentvollen Schwester Erminia war Margarethe ein ruhiges, artiges Mädchen, lang aufgeschossen und blond. Sie spielte wenig, arbeitete als Kind schon sehr fleißig und eigen an umfangreichen Kreuz- und Lochstickereien, lernte bei Gouvernanten, nahm Zeichen- und Malunterricht, brachte jungen Dorfmädchen das Nähen und Sticken bei, erfüllte einige häusliche wie gesellige Pflichten, besuchte jeden Winter ein Paar Bälle und Opern in Königsberg. Weil sie von Jugend an kränkelte, konnte sie an Heiraten nicht denken!“ berichtet ihre Nichte Hedwig von Lölhöffel.

(Wikipedia: Hedwig von Lölhöffel (1913–1986) war die Tochter von Erminia von Olfers-Batocki und letzte Besitzerin des Gutes Tharau. Sie schrieb u. a. Tharau liegt woanders. Ein Lied, ein Dorf und seine Menschen (Düsseldorf 1987). 1973 erhielt sie den Kulturpreis der Landsmannschaft Ostpreußen für Literatur).

Schwester Erminia wird eine bekannte Schriftstellerein – Margarethes Hobby ist das Fotografieren! „Sie richtete im früheren Ordensschloß, dem Tharauer Gutsspeicher, eine Dunkelkammer ein, entwickelte alle ihre Bilder selbst und machte zahllose rotbraun getönte Abzüge als Geschenke für Verwandte und Tharauer. Der täglich stundenlange Aufenthalt in der lichtlosen Kammer, das dauernde Einatmen der Essenzen förderten nur noch ihr Knochenleiden, an dem sie siebenunddreißigjährig starb“. (Hedwig von Lölhöffel)

Zusammen mit seiner Tharauer Dorfchronik konnte der Tharauer Pfarrer Boldt etwa 60 Fotos von Margarethe von Batocki in den Westen retten. Im Bildarchiv Ostpreußen werden zahlreiche Tharauer Bilder gezeigt, die um 1900 „von unbekannten Verfassern“ aufgenommen wurden.

Ich kann mir vorstellen, dass die nachfolgenden Fotos – aus dem Bestand des Bildarchivs – von Margarethe von Batocki stammen, denn laut Hedwig von Lölhöffel versuchte sie „im Bild festzuhalten, was werktags und feiertags auf dem Gut geschah: die Frau Kämer klingelt an der aufgehängten Pflugschar zur Mittagspause (Bild 4) – Frau Venohr schöpft Wasser aus dem Ziehbrunnen – Schäfer Thurau zeigt seine jüngsten Zwillingslämmer (Bild 2)“. Bild 1: Landarbeiter – Bild 3: Kutscher Riegel und Frau – Bild 5: Bauer Radau mit 2 Handwerkern beim Brunnenbau – Bild 6: Auf dem Feld beim Kartoffellesen – Bild 7: Arbeiterfrauen warten auf den Lohn – Bild 8: Hirt Gottfried Marx (1839-1917) und sein Hund.

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