Max Laudien und Amélie Ritzerow

Max Theodor Heinrich Laudien wird am 15. Oktober 1859 als ältester Sohn des Kapellmeisters und späteren Musikdirektors Heinrich Julius Laudien und dessen Ehefrau Johanna Mathilde Bertha Ankermann in Königsberg geboren. (Hier ein Beitrag über seinen Vater: Heinrich Julius Laudien – Musikdirektor in Königsberg)

Nach Max kommen in Königsberg noch 5 weitere Geschwister zur Welt – sie alle wachsen von frühester Kindheit an mit Musik auf und so ist es nicht verwunderlich, dass sowohl Max als auch sein jüngster Bruder Hugo Laudien eine musikalische Laufbahn einschlagen. Beide werden Kapellmeister. Hugo wird leider nur 30 Jahre alt und verstirbt bereits 1899 in Elbing – Max erreicht als Kapellmeister sein 50jähriges Dienstjubiläum.

Beim Durchstöbern alter Theaterlektüre entdeckt man, dass Max Laudien an verschiedenen Theatern in unterschiedlichen Regionen engagiert war: zum Beispiel 1890 in Königsberg – 1894 am Thalia Theater in Lodz – zwischendurch in Kiel oder in Elberfeld und schließlich in Basel. Während seiner Aufenthalte in Königsberg wohnt Max Laudien bei seinen Eltern in der Lobeckstraße Nr. 15.

Bei einem seiner Engagements lernt Max Laudien vermutlich die Schauspielerin Emma Henriette Amalie Ritzerow aus Rostock kennen, die sich – möglicherweise seinetwegen – nach 10jähriger Ehe von ihrem bisherigen Ehemann, dem Kaufmann Leonhard Peter Diedrich Trusty (geboren 8.12.1859 in Reval als Sohn des Aufsehers Johann Trusty und Anna Trusty, geb. Hallmann) scheiden lässt.

Emma Henriette Amalie Ritzerow wurde am 4. September 1864 als Tochter des Translators und Dr. phil. Bernhard Christian Heinrich Ritzerow und dessen Ehefrau Friederike Maria Luise Burmeister in Rostock geboren. Großvater Johann Heinrich Ritzerow war Notar in Rostock – seine Ehefrau Sophia Maria Elisabeth Mevius stammt aus einer Güstrower Korbmacherfamilie.

Der Kapellmeister Max Laudien und die Schauspielerin Amalie Ritzerow heiraten am 17.9.1897 in Berlin.

Ein Künstlerleben wird sicherlich nicht leicht gewesen sein – diesen Eindruck bekommt man auch, wenn man die Inserate studiert, in denen damaligen Bühnenkünstlern Ratschläge erteilt werden. So wird ihnen, ’speziell solchen, deren Mittel zum Halten einer Köchin nicht ausreichen, die aber dennoch nach langer Probe ein gutes Mahl finden möchten‘ 1895 beispielsweise Peterson’s Reformkocher empfohlen! Dieser Kocher – heißt es – sei sowohl zum Kochen als auch zum Braten, Backen und Einmachen geeignet und könne ohne Küche, ohne Aufsicht und ohne Gefahr des Überlaufens oder Anbrennens verwendet werden.

Damit der anstrengende Beruf möglichst lange ausgeübt werden kann, wird den Bühnenkünstlern geraten, sich vorbeugend mit Informationen über Nerven- und Herz- und Magenkrankheiten, über die menschliche Stimme und deren Pflege zu versorgen.

Engagements des Ehepaars sind nicht immer am selben Ort möglich. 1911 finden wir die am Stadttheater Barmen engagierte Amélie Laudien – so nennt sie sich mittlerweile – am Düsseldorfer Theater als ‚Auguste von Wendlowski‚ im Schauspiel ‚Heimat‚ von Hermann Sudermann. 1913 tritt Amélie in Lübeck auf – Max ist als Kapellmeister und Chordirektor in Basel tätig.

Quelle des Theaterzettels

Die Stadt Basel wird schließlich fester Wohnort des Ehepaars Laudien – hier feiert Max Laudien 1934 seinen 75. Geburtstag und sein 50jähriges Dienstjubiläum und engagiert sich noch als Kassenwart im dortigen Stadttheater.

Im Januar 1944 versterben sowohl Max Theodor Heinrich Laudien als auch Emma Henriette Amalie Ritzerow in Basel. Ihr Grabstein befindet sich auf dem dortigen Friedhof am Hörnli.

Quelle: Find-a-Grave

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