Familie Ankermann in Pompicken, Pr. Eylau

Im Pr. Eylauer Kreisblatt vom November 1997 entdeckte ich dieses Foto des früheren Ankermann-Hofes in Pompicken.

Ankermann_Pompicken

Laut Bericht im Kreisblatt lag der Hof lag abseits der Dorfstraße – sein letzter Besitzer war Bernhard Ankermann, der 1898 in Pompicken geboren wurde. Im Güteradressbuch von 1932 wird der Hof wie folgt aufgeführt: 121 ha Besitz, davon 70 ha Acker, 10 ha Wiesen, 35 ha Weiden, 3 ha Wald, 3 ha Hof/Wege. – Viehbestand: 18 Pferde, 85 Rinder, davon 25 Kühe, 5 Schafe, 30 Schweine. Lanz-Dreschsatz. Telefon Posmahlen Nr. 5.

Pompicken_1932

Bernhard Ankermann war Ortsbauernführer und in den 30er Jahren auch Bürgermeister der Gemeinde von Pompicken.

Soweit ich herausfinden konnte, war der erste in Pompicken lebende Bauer namens Ankermann mein Urgroßvater 6. Grades Christoph Ankermann, der im Jahre 1705 in Krücken bei Kreuzburg geboren wurde. Nach seiner Eheschließung in Kl. Dexen im Jahre 1731 ließ er sich in Pompicken nieder, wo auch seine 8 Kinder zur Welt kamen.

Eintrag im Sterberegister von Kl. Dexen 1751: den 17. Juny ist Christoph Ankermann, ein Erbsaaß und Kirchen Vorsteher von Pompicken gestorben, und den 21. dito mit einer Leichpredigt begraben. Die Kirche bekam fürs Geläute nichts

Sicherlich gibt es eine verwandtschaftliche Beziehung zu der Familie von Bernhard Ankermann – leider kann ich die Verbindung (noch) nicht herstellen, da ich nicht weiß, wer die Eltern bzw. Großeltern von Bernhard Ankermann waren. Dieser lebte mit seiner Familie später im Kreis Rathenow in Brandenburg, wo er 1980 verstarb – zwei seiner Töchter sollen nach Schleswig-Holstein gezogen sein. Vielleicht gibt es ein Familienmitglied, das diesen Beitrag entdeckt und die Lücke schließen kann …?

Im Juni 1945 soll das schöne Haus in Pompicken noch gestanden haben – 1992 war es nicht mehr vorhanden. Der gesamte Ort Pompicken existiert nicht mehr.

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Kumkeim – Kumkiejmy

Das heutige Ortsschild (Google Street View)

‚Der Ort Kumkeim war ein altes prußisches Dorf im Gau Natangen, das um das Jahr 1400 erstmalig als „Comekaym“ erwähnt wird. … Kumkeim gehörte zum Kammeramt Worienen der Komturei Balga und zum Kirchspiel Eichhorn. … Nach 1700 waren in „Kumbkeim“ 7 Bauern, die Scharwerk auf dem Amtsvorwerk Gallehnen leisten mussten. … 1785 hatte das Königliche Dorf Kumkeim 18 Feuerstellen … 1846 waren in Kumkeim bereits 27 Wohngebäude und 195 Bewohner‘. (Quelle: Horst Schulz, Die Städte und Gemeinden des Kreises Pr. Eylau, Seite 302)

Der Weg nach Eichhorn (Google maps)

Das Kirchdorf Eichhorn lag ungewöhnlich weit entfernt. Die Bewohner von Kumkeim mussten etwa 9 km zurücklegen, um den Gottesdienst besuchen zu können.

Dorfausgang in Richtung Eichhorn

‚Nach der Separation entstanden viele Abbauten, die teilweise sogar als „Klein-Kumkeim“ und Vorder-Kumkeim“ eigene Namen erhielten, aber stets weiter zum Dorf gehörten‘. (Horst Schulz)

Im Jahre 1928 wurde die Gemeinde Kumkeim mit den Ortsteilen Kl. Kumkeim, Vorder-Kumkeim, Saagen und Wokellen gegründet, zu der insgesamt 41 Wohngebäude, 96 Haushalte mit 475 Einwohnern gehörten. ‚1933 hatte die Gemeinde 474 Einwohner; der Ortsteil Wokellen war aufgesiedelt worden, die Anzahl der Wohnhäuser und Haushalte war gestiegen. Durch die Anlage des Truppenübungsplatzes Stablack (1935) verlor die Gemeinde fast den ganzen Ortsteil Saagen‘. (Horst Schulz)

Der obere Plan wurde 1979 von Horst Zimmermann im Anschluss an einen Besuch des Ortes gezeichnet – unten ein Blick auf Kumkiejmy heute. Auf dem nachfolgenden Bild müsste der ehemalige Hof von Familie Simon zu sehen sein, an dem ich mit Hilfe von Google Street View direkt vorbeilaufen konnte.

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Das vormalige Soldatenwerben

Dieser Text wurde im Jahr 1840 geschrieben. Er beschreibt die Rekrutierung von Soldaten in Sachsen um 1700. Möglicherweise haben auch Mitglieder meiner eigenen Vorfahren-Familien, die um diese Zeit in Großtreben wohnen, diese Art des Soldatenwerbens erlebt …

Aber auch außerhalb Sachsens wurde derart rigoros vorgegangen, um möglichst viele junge Männer zu ‚erwischen‘.

Das vormalige Soldatenwerben

Der Tag der ‚Rekrutierung‚ ist noch in unsern Tagen für tausend Eltern und deren militärpflichtige Söhne ein schwer gefürchteter Tag. Auch jetzt noch, wo Gesetz und Ordnung bei dem Aushebungsgeschäfte herrscht, geht der Sachse ungern unter das ‚Maaß‘. Wie war es aber vollends vor hundert und vierzig Jahren und bis zu der Zeit, wo Sachsen ein Königreich wurde. Damals hatte jedes Regiment für Herbeischaffung der ihm nöthigen Rekruten selbst zu sorgen: die Obrigkeit kümmerte sich nicht darum. Nun schickte jede Compagnie ‚Werber‚ aus, welche durch List, durch Ueberredung, durch Gewalt, kurz durch jedes Mittel die benöthigte Anzahl Rekruten herbeizubringen suchten.

Da überfiel man die jungen Männer in den Häusern, holte sie Nachts aus dem Bette, lauerte ihnen auf in den Schänken, auf den Straßen, sogar auf dem Wege zur Kirche. Vielen stellten die Werbeofficiere unter irgendeiner Verkleidung nach, lockten sie auf diese Weise hinweg, oder machten sie durch gereichte Getränke trunken und zwangen sie dann zur Annahme des Handgeldes und zum Fahnenschwure. In den Jahren 1697 bis 1701 war das Unwesen der Werber zur größten Plage geworden: niemand mochte in Sachsen gern reisen oder verweilen; Handel und Gewerbe litten unglaublich.

Der damalige Feldmarschall Schöning billigte das schändliche Verfahren. Da hörte endlich der Kurfürst (August der Starke) davon und untersagte den Officieren bei Strafe der Cassation ein solches Verfahren den 24. Februar 1702 (nach Andren den 27. Februar). Aber leider wiederholten sich die Unbilden der Werber immer wieder aufs Neue, besonders wenn Krieg ausbrach.

(Quelle: C. A. F. Mohr, ‚Tägliche Erinnerungen aus der sächsischen Geschichte: Eine Gabe für die Schulen und die Jugend der gesammten sächsischen Lande‘;  Leipzig, 1840)

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Königsberger Dissertationen

Nicht nur die in meinem vorherigen Beitrag erwähnte Dissertation – die ich zufällig gefunden hatte – wurde von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln digitalisiert, sondern ‚im Rahmen der internen systematischen Digitalisierung hat die USB Köln begonnen, ihren Bestand an Königsberger Dissertationen und Universitätsschriften zu scannen.‘

USB_Köln_Königsberger_Dissertationen

Darunter befinden sich eine ganze Reihe weiterer Ausarbeitungen, die auch für Ahnenforscher interessant sind. Mit einem Klick auf das Banner sollte man dort landen!

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Landwirtschaft auf kölmischen Gütern im Süden Natangens

‚Des Lebens Würze ist die Erinnerung; sie bleibt das einzige Paradies, aus dem der Mensch nicht vertrieben werden kann‘ – mit diesem Zitat des Dichters Jean Paul beginnt der Pastor Paul Bordt die Einleitung seiner Dissertation. Sein Thema ist die  ‚Grundlage und Entwickelung der landwirtschaftlichen Betriebsverhältnisse der Kölmischen Güter im Süden von Natangen‘. Geschrieben wurde die Dissertation 1907.

PaulBordt_Dissertation

Die kölmischen Güter, mit denen sich Paul Bordt gefasst, sind:

  • Bartken 
  • Gehdau 
  • Kildehnen 
  • Lichtenfeld 
  • Müngen 
  • Perbanden 
  • Schleppstein 
  • Schönborn  
  • Weisels und
  • Wohlau 

All diese Güter befinden sich im Kreis Heiligenbeil. Ich selbst habe mir diese Ausarbeitung bereits vor vielen Jahren kopieren lassen, weil auch meine eigenen Vorfahren darin genannt werden, die auf den Güter Gehdau Nr.1 und Wohlau Nr. 3 lebten.

Nun findet man diese Dissertation hier als Digitalisat.

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Schallplatten-Spezialaufnahmen des Kirchenglocken-Geläutes

Dieser kurze Bericht hat nicht unmittelbar mit Genealogie zu tun – aber er betrifft immerhin die Heimat meiner Vorfahren und erzählt ein wenig von den Lebensumständen zur Zeit des 2. Weltkriegs.

Am 27. März 1940 ruft Generalfeldmarschall Hermann Göring das deutsche Volk dazu auf, ‚zum bevorstehenden Geburtstag Adolf Hitlers‘ Metall zu spenden. Ziel ist die Beschaffung kriegswichtiger Rohstoffe. Erwünscht sind vor allem Gegenstände aus Messing, Kupfer, Bronze, Eisen und Zinn. Im gesamten Land werden Sammelstellen eingerichtet, an denen das Metall abgegeben werden kann. Als Dank erhalten die Spender anschließend eine Urkunde des Führers.

Der Appell richtet sich nicht nur an Privatleute – u.a. werden auch die Kirchengemeinden aufgefordert, ihre Glocken zu spenden. …

Am 4. Mai 1940 erhält der Gemeinderat in Allenstein einen Brief der Firma Telefunken aus ihrer Geschäftsstelle in Königsberg mit dem Betreff:

Schallplatten-Spezialaufnahmen Ihres Kirchenglocken-Geläutes

Telefunken informiert die Kirchengemeinde über die Möglichkeit, dass sie ‚mit einer Schallplatten-Aufnahme des vorhanden Geläutes bei Benutzung einer Elektrischen Übertragungeanlage nicht nur den Originalklang des Geläutes festzuhalten‘ in der Lage sei, ’sondern das Geläute auch weiterhin im Kirchendienst‘ verwenden könne.

Vorgeschlagen wird die Aufnahme des Kirchengeläuts auf der einen Seite der Schallplatte und ein Orgel-Solo des Organisten auf der Rückseite! Bei Interesse würde die Firma mit ihrem – mit neuesten technischen Mitteln ausgerüsteten – Aufnahmewagen nach Allenstein kommen.

Telefunken_Glockengeläut

Was daraus geworden ist, weiß ich nicht. Gefunden habe ich den Brief in dieser Akte der evangelischen Kirche zu Allenstein.

Den Höhepunkt der Metallsammlungen bildete die reichsweite Erfassung und Demontage von bronzenen Kirchenglocken. Sie wurden auf den sogenannten Glockenfriedhof in Hamburg verbracht, dort eingeschmolzen und in ihre Grundbestandteile Kupfer und Zinn getrennt. Von den rund 90.000 im Deutschen Reich und den besetzten Gebieten beschlagnahmten Glocken waren bei Kriegsende rund 15.000 noch nicht eingeschmolzen und konnten nach aufwändigen Identifizierungen weitestgehend wieder an ihre angestammten Plätze zurückkehren (Wikipedia)

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Von Goldap ins Herzogtum Oldenburg

Ich wohne nun schon seit vielen Jahren in Oldenburg. Mein Weg hierher war nicht weit – er führte nur über die Weser – und er war unkompliziert. Für Johann Friedrich Isigkeit, der mehr als 100 Jahre vor mir hier in Oldenburg landete, war das alles sehr viel umständlicher. Um sich im damaligen Großherzogtum Oldenburg niederlassen zu können, musste er nicht nur einen sehr viel weiteren Weg zurücklegen, sondern zuvor seine preußische Staatsangehörigkeit aufgeben bzw. ‚aus dem Preußischen Untertanenverbund entlassen werden‘.

Goldap_Auswanderung_Deckblatt

Alle nachfolgenden Informationen habe ich den vom Archiwum Państwowe w Olsztynie (Staatsarchiv Allenstein) digitalisierten Akten über ‚die Auswanderung Preußischer Unterthanen aus dem landrathlich Goldappschen Kreise‘ entnommen, die hier einzusehen sind.

Johann Friedrich Isigkeit wird am  17. September 1827 als Sohn des Eigenkätners Carl Isigkeit in Iszlaudszen im Kirchspiel Tollmingkehmen, Kreis Goldap (Regierungsbezirk Gumbinnen) geboren. In der Stadt Goldap erlernt er die Gerberei und begibt sich anschließend auf die Wanderschaft. Seine Mutter verstirbt früh, der Vater heiratet erneut – im März 1859 ist er auch er verstorben.

Iszlaudszen

Im März des Jahre 1859 lebt der Gerbergeselle Johann Friedrich Isigkeit bereits im  Herzogtum Oldenburg – vermutlich zunächst in Elsfleth. Von hier aus beantragt er bei der für ihn zuständigen Regierung in Gumbinnen einen Heimatschein. Offenbar hat er mittlerweile seine zukünftige Ehefrau Anna Sophia Meyer kennengelernt und plant die Hochzeit mit ihr.

Anna Sophia Meyer wurde am 2. Februar 1827 in Deichstücken als Tochter von Johann Meyer und Anna Catharina Margareta Edling geboren. Sie war zuvor bereits verheiratet mit dem Matrosen Friedrich Stemmich, der aus Steinhausen stammt. (Quelle: OFB Brake-Elsfleth-Golzwarden-Hammelwarden – hier wird auch die Ehe von Johann Friedrich Isigkeit und Anna Sophia Meyer genannt, allerdings wird der Bräutigam unter dem Namen ‚Jeigkeit‘ aufgeführt).

‚In Folge der vorstehenden Bescheinigung steht der Verheirathung des J. F. Isigkeit in weltlicher Hinsicht nichts entgegenAmt Elsfleth, 9. April 1859′ – ist als Randvermerk auf dem am 15. März 1859 von der Regierung in Gumbinnen ausgestellten Heimatschein zu lesen. Man bestätigt dem Antragsteller, dass er ‚durch Abstammung die Eigenschaft als Preuße‘ besitze. Weiterhin wird mitgeteilt, dass von den nächsten Angehörigen des Johann Friedrich Isigkeit folgende Personen noch am Leben seien:

  1. die Stiefmutter, Eigenkätnerfrau Maria Isigkeit (Witwe), Besitzerin eines   Eigenkätnergrundstücks in Iszlaudszen von 16 Morgen
  2. eine Schwester des Johann Friedrich Isigkeit, verheiratet an den Eigenkätner Pinnau in Rominten
  3. eine weitere Schwester, verheiratet an den Losmann Riegel in Baudehnen.

Am 19.6.1859 findet in Elsfleth die Eheschließung von Johann Friedrich Isigkeit und Anna Sophia Meyer statt und um 1861 muss die gemeinsame Tochter Friederike Isigkeit zur Welt gekommen sein. Vor März 1863 muss die Familie Elsfleth verlassen haben und in die Stadt Oldenburg verzogen sein.

Um hier das Bürgerrecht zu erhalten und als Oldenburgischer Staatsangehöriger aufgenommen werden zu können, muss Johann Friedrich Isigkeit 1863 bei der ‚Großherzoglich Oldenburgischen Regierung‘ weitere Nachweise erbringen:

Goldap_Oldenburg_Isigkeit_4

Am 6. Mai 1863 erhält der Gerbergeselle Johann Friedrich Isigkeit die Urkunde über seine Aufnahme in den Staatsverband des Herzogtums Oldenburg. Ein Duplikat wird zur Kenntnisnahme an die Königlich Preußische Regierung in Gumbinnen gesandt.

Isigkeit

Isigkeit_Urkunde

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Notizen bei der Durchsicht von Kirchenbüchern

Ich habe mir angewöhnt, bei der Durchsicht eines Kirchenbuchs zwischendurch all das zu notieren, was mir als Besonderheit auffällt. Oft haben diese Notizen mit der eigentlichen Recherche meiner Vorfahren gar nichts zu tun. Manchmal fallen mir zum Beispiel spezielle Berufe auf – manchmal entdecke ich eine Notiz des Pastors, die etwas über die Lebensumstände der Bewohner eines Ortes verrät – manchmal ist es ein ungewöhnlicher Name, der mir ins Auge fällt. Mich interessieren auch die Familien, die gemeinsam mit meinen Vorfahren im jeweiligen Ort leben oder ich achte – bei der Durchsicht eines Sterberegisters – auf die zu bestimmten Zeiten eingetragenen Todesursachen .

Die nachfolgenden Notizen – die ich hier nicht in vollem Umfang wiedergebe – entstanden bei der Durchsicht von Taufeinträgen des Kirchenbuchs von Kl. Dexen in Pr. Eylau. Die Bewohner des Hospitalsdorf Pompicken hatte ich dabei besonders im Blick, weil in diesem Ort meine eigenen Vorfahren lebten.

  • Bewohner von Pompicken, die ihre Kinder taufen lassen: Martin Nitsch – Görg Braxien (1638) – Görg Braxien (1639) Martin Nitsch (1641) Andres Depner (1650) Hans Pottel (1657) Martin Altmann (1657) Andreas Döpner (1658) Peter Pittwaldt (1661) Michel Steppuhn u. Jacob Arndt (1669) Christoph Kebbe, Bauer zu Pompicken (1701)
  • um 1650 werden mehrere Kinder aus Kumkeim in Kl. Dexen getauft – warum?
  • um 1650-1670 werden Töchter ELSE – ANNIKE – ORTHIA, ORTY o. TUSCH genannt!

KL.Dexen_1668

  • Jacob Schimmelpfennig ist 1667 Bauer in Saagen
  • 1668: Georg Kosemundt aus Gehrken (=Görken) lässt Sohn Michael taufen
  • Andreas Corschinsky ist 1676 Schulz von Orschen
  • der Name Kebbe kommt noch nicht vor!
  • 1682 Martin u. George Kantelberg sind Bauern in Schlauthienen
  • 1683-1685: kaum Taufen eingetragen ‚In diesem 83 Jahr sindt gar keine getaufften Kinder eingeschrieben‘ 1684 2 Taufeinträge – 1685 gar keine
  • 1690 – der Name Reuter ist bislang nicht aufgetaucht!

Dieses Anfertigen von Notizen hat sich sehr bewährt – so manches Mal haben sie mir im Nachhinein zur Auswertung bestimmter Fakten sehr geholfen.

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Als die Frühlingssonne zu weichen begann …

Immer mal wieder entdecke ich in alten Zeitungen Berichte über die Schlacht in Galizien, bei der am 2. Mai 1915 u.a. auch mein Großvater Carl Ludwig Gegner starb. Der nachfolgende Text stammt aus einer Ausgabe des vom Staatsarchiv in Litauen digitalisierten Tageblatt für Litauen (1913-1918). Und immer wieder bin ich fassungslos …

Tageblatt_Litauen

‚Preußische Garderegimenter warfen den Feind aus den Höhenstellungen östlich der Biala und stürmten bei Staszkowka sieben hintereinander gelegene erbittert verteidigte russische Linien. Entweder von den Russen angesteckt oder von den Granaten getroffen, entzündete sich die hinter Gorlice gelegene große Naphtaquelle. Haushoch schlugen die Flammen aus der Tiefe und eine Rauchsäule von mehreren hundert Metern stieg gegen Himmel. Am Abend des 2. Mai als die heiße Frühlingssonne allmählich einer kühlen Nacht zu weichen begann, war die Hauptstellung ihrer ganzen Länge und Tiefe nach in einer Ausdehnung von etwa 16 Kilometer durchbrochen und ein Geländegewinn von durchschnittlich vier Kilometer erzielt. Mindestens 20.000 Gefangene, mehrere Dutzend Geschütze und etwa 50 Maschinengewehre bleiben in der Hand der verbündeten Truppen, die im Kampfe um die Siegespalme gewetteifert hatten. Außerdem wurde eine noch unübersehbare Menge von Kriegsmaterial aller Art erbeutet, darunter große Mengen von Gewehrern und Munition.‘

Die furchtbar vielen toten Soldaten, zu denen auch mein Großvater gehört, der als Gardesoldat bei genau dieser Schlacht am 2. Mai des Jahres 1915 sein Leben verlor, werden in dem Artikel überhaupt nicht erwähnt. Carl Ludwig Gegner war nicht einmal 29 Jahre alt. Hat auch er mit den anderen voller Begeisterung ‚um die Siegespalme gewetteifert‘ oder hat er auch an seine Frau und seine beiden beiden kleinen Söhne gedacht, die er vielleicht nie wiedersehen würde …?

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Kunstdenkmäler im Kreis Preußisch Eylau

Christoph Heinrich Otte (* 24. März 1808 in Berlin; † 12. August 1890 in Merseburg) war ein deutscher evangelischer Geistlicher, der als „Kunst-Archäologe“ mehrere Schriften veröffentlichte. Er galt im 19. Jahrhundert als Begründer und hervorragendster Vertreter der „kirchlichen Altertumswissenschaft des deutschen Mittelalters“. (Quelle: Wikipedia)

1868 erscheint das von Otte herausgegebene ‚Handbuch der kirchlichen Kunstarchäologie des deutschen Mittelalters‚.

Im Jahre 1857 sendet Heinrich Otte vorgefertigte Fragebögen an die Pastoren aller Kirchen im Kreis Pr. Eylau (ebenso auch an die Pastoren anderer Kreise) und wertet die Ergebnisse anschließend aus. Ich fand keinerlei Hinweis darauf, ob diese jemals veröffentlicht wurden. Auf jeden Fall existieren die handschriftlichen Aufzeichnungen noch. Sie wurden vom Staatsarchiv Olsztyn (Allenstein) digitalisiert.

Titel

Nachfolgend als Beispiel die Antwort von Pfarrer Riedel in Kl. Dexen auf die Frage zu den in seiner Kirche eventuell noch existierenden Grabmonumenten. Er schreibt: ‚Sind nicht vorhanden, da früher wahrscheinlich die Patrone etc. unter dem Kirchenboden in Gewölben beigesetzt sind. Auf dem Fußboden der Kirche sind einige Grabsteine mit Wappen und Inschriften, deren Entzifferung, durch das Hinübergehen beinahe abgenutzt, ziemlich unsicher wird‘.

Kl.Dexen_Grabmale

Kl.Dexen_2 (2)

Manchmal sind den ausgefüllten Fragebögen auch Zeichnungen beigefügt – wie diese der Kirche von Gr. Peisten oder die des Grundrisses der Stadt Landsberg.

Peisten_Kirche
Landsberg_Skizze

Der in Landsberg damals amtierende Pfarrer Westphal legt dem Fragebogen im Mai 1857 folgenden Brief bei: ‚Sehr geehrter Herr Amtsbruder – Auf Ihr gefälliges Schreiben vom 7ten h. erwidere ich Ihnen ganz ergebenst, daß die Steinpfosten der Fenster hiesiger Kirche samt den Steinfiguren in den Fensterbogen wahrscheinlich so alt sind wie die Kirche, da sich kaum annehmen läßt, daß sie beim Brande von 1650 zerstört gewesen sein sollten, indem sie sehr stark, obgleich nur von Ziegeln, aufgeführt sind. – Das bunte Glas in den Fenstern ist erst vor 2 Jahren eingesetzt worden und noch nicht einmal in allen Fenstern vorhanden, indem diese Zierde der Kirche erst noch vollständig ausgeführt werden soll. – Diese Nachrichten Ihnen bereitwilligst mitteilend wünsche ich Ihnen den besten Fortgang Ihrer interessanten(,) obwohl etwas mühsamen Arbeit und verharre in der Liebesgemeinschaft Jesu Christi als Ihr ganz ergebenster Bruder Westphal, Pfarrer‘.

Die digitalisierten Unterlagen zu dieser ‚Fragebogen-Aktion‘ der Kunstdenkmäler (und viele andere) sind hier zu finden!

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